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Libyen beglückt Airbus

Afriqiyah Airways erholt sich von den Kriegswirren und kauft noch mehr Jets beim europäischen Flugzeugbauer. Nun bestellte sie vier A350-900.

Noch im Herbst vor einem Jahr kämpften Anhänger des inzwischen getöteten Diktators Muammar al-Gaddafi und Aufständische heftig um die letzten Landstriche im Wüstenstaat. Seit dem 23. Oktober 2011 ist der Bürgerkrieg aber zu Ende und Libyen erholt sich. Die Ölproduktion erreichte bereits wieder das Vorkriegsniveau und die Wirtschaft wird im Nachkriegsjahr 2012 um 116 Prozent wachsen. Für die kommenden drei Jahre ab 2013 rechnen die Experten des Internationalen Währungsfonds mit einem Plus des Bruttoinlandsproduktes von imposanten 16,5, 13,2 und 9,2 Prozent. Das zieht scharenweise Geschäftsreisende und Investoren aus aller Welt an. Davon profitiert auch die nationale Fluggesellschaft in der Form steigender Passagierzahlen.

Vom Potenzial ihres Landes ist die libysche Staatsairline offenbar felsenfest überzeugt. Am Montag (12. November) orderte Afriqiyah deshalb fest vier weitere Airbus A350-900. «Dass die Airline mit dieser neuen, zusätzlichen Bestellung kommt, sind großartige Nachrichten», sagte Airbus-Vorstand John Leahy. Das zeige wie attraktiv der A350 XWB im Langstreckenbereich sei. Die Libyer wandelten zugleich die bestehende frühere Bestellung von sechs A350-800 in A350-900 um. Insgesamt wird die Flotte von Afriqiyah künftig zehn A350 zählen. Die Maschinen werden 314 Sitzplätze bieten und sollen ab 2014 auf neuen Routen nach Asien, in den Nahen Osten und in die Vereinigten Staaten eingesetzt werden.

Erneuerung der Flotte

Es ist nicht die erste Order seit Ende des Krieges. Im August war bekannt geworden, dass Afriqiyah eine alte Bestellung von drei A321 in A330 umwandelte. Derzeit besteht der Flugzeugpark aus einer alten A340-200, fünf A320-200, drei A319. Im Krieg wurden mehrere Flieger schwer beschädigt und mussten zuerst teuer repariert werden. Dass die Airline nun zum guten Kunden von Airbus wird kommt wohl nicht von ungefähr. Frankreich war der erste westliche Staat, welche die damals noch provisorische Übergangsregierung als legitime Vertretung des Landes anerkannte.