Letzte Aktualisierung: um 21:08 Uhr

Kleiner Sitzabstand

Kritik an der Kabine der Swiss-C-Series

Der Sitzabstand sei gering, die Ausrüstung mager. So lautet vereinzelte Kritik an der Kabine der neuen C-Series der Swiss. Die Airline widerspricht.

Bombardier preist seine C-Series als wahres Wunderding der Lüfte. Größere Gepäckfächer für mehr Stauraum, übergroße Fenster für mehr Licht und eine bessere Aussicht sowie eine Kabine, die breitere Sitz zulasse. In einer Einklassenkonfiguration empfiehlt der kanadische Flugzeugbauer für das kleinere Modell CS100 120 Sitzplätze mit einem Abstand von 32 Inch oder 81,3 Zentimeter.

Daran hält sich die Swiss nicht. Sie packt das zulässige Maximum von 125 Passagieren in ihre C-Series CS100. Und der Sitzabstand beträgt nur 30 Inch. Das ist nicht nur weniger als von Bombardier angeregt, sondern auch 1 Inch weniger als in den Avro RJ100 Jumbolinos der Schweizer Airline, die ab 2016 schrittweise durch die C-Series abgelöst werden und gleich viel wie bei Ryanair. Das stößt denn auch bei einigen Vielreisenden auf Kritik. «Es ist eng, es gibt kein Wlan, keine individuellen Monitore und in der Business Class stehen nicht mal richtige Business-Sitze», beklagt sich einer.

Gewöhnlicher Sitz, dafür garantiert kein Sitznachbar

Die Einheitssitze seien in der Branche auf Europa-Flügen üblich, verteidigt sich die Swiss. «Dies ermöglicht uns optimal auf den verschiedenen Strecken auf die unterschiedliche Nachfrage nach Economy- und Businessklasse zu reagieren. In der Businessklasse wird dafür garantiert der Mittelsitz frei behalten», so eine Sprecherin. Mit dieser Konfiguration könne man konkurrenzfähig bleiben und dennoch Komfort bieten.

Auch vom kleineren Sitzabstand spüre der Passagier nichts, so die Sprecherin. «Durch den innovativen Sitz des deutschen Herstellers Zim mit ergonomischem Design und insbesondere den Mittelsteg des Tisches, der zusätzliche Kniefreiheit ermöglicht, ergibt sich zusätzlichen Bewegungsfreiheit von 1 Inch. Darum genießt der Kunde eigentlich 31 Inch Sitzabstand.» In der größeren CS300 baue Swiss zudem einen Business-Sitz mit 32 Inch Abstand ein. Vom Modell bestellte die Fluglinie zehn Stück.

Über jeder Sitzreihe der C-Series ein Bildschirm

Auch die Kritik, es fehle ein individueller Monitor, lässt die Swiss nicht gelten. Das sei in Europa ganz einfach nicht üblich. Man orientiere sich da am Markt. «Die Flugdauer ist zudem in der Regel sehr kurz und viele Passagiere bringe ihre eigenen Geräte mit. Im Übrigen ist neu über jeder Sitzreihe ein Bildschirm angebracht», so die Sprecherin. «Eine verpasste Chance», sagt auf der anderen Seite ein Kritiker. Am Ende entscheidet aber so oder so der Markt.