MH370Hielt Malaysia wichtige Informationen zurück?

Die Suche nach dem Wrack des verschollenen Flugzeuges von Flug MH370 wurde offiziell eingestellt. Nun üben Ermittler heftige Kritik an Malaysia. Es seien wichtige Daten zurückbehalten worden.

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Die Suche nach der im März 2014 verschwundenen Boeing 777 von Malaysia Airlines ist offiziell eingestellt. Erst, wenn es glaubhafte Hinweise auf den tatsächlichen Standort des Wracks gebe, werde man sie fortsetzen, heißt es von der federführenden Ermittlungsbehörde Australian Transportation Safety Board ATSB. Doch wie nun bekannt wird, kritisieren beteiligte Ermittler, dass es die eigentlich geben würde und Malaysia die Suche aktiv behindert haben soll. Wie das australische Nachrichtenportal News berichtet, enthält Malaysia den australischen Ermittlern seit Jahren relevante Radardaten vor, die Hinweise auf den Standort des verschollenen Flugzeugs geben könnten. Ein britisches und ein US-amerikanisches Mitglied der unabhängigen Ermittlungskommission erklärten dem Portal, dass Ihnen der Zugang zu «einer Menge» an Daten verwehrt worden sei, die bei der Ortung des Wracks helfen könnten.

Radardaten von vier Ländern fehlen

Wichtige Radardaten, die von acht militärischen Standorten in insgesamt vier Ländern gesammelt wurden, seien nie in die Ermittlungen eingeflossen. Die Überwachungsdaten seien dem ATSB schlicht nie zugänglich gewesen, kritisieren die Ermittler. Eine offizielle Stellungnahme der Behörde gibt es nicht. Die Satelliten, auf die sich die Ermittler beziehen, gehören zu Militärstationen in Indonesien, in Malaysia, auf den zu Indien gehörenden Andamanen und in Thailand. Auch beunruhigend finden die Experten, dass Daten zum Flugverlauf, welche die Airline kurz nach Verschwinden des Jets mit Angehörigen teilte, den Ermittlern nie offiziell zur Verfügung standen. Bei den Daten handelt es sich um Radarinformationen, die den Jet zwischen 2:02 und 2:22 Uhr nachts über der Straße von Malakka verorteten.

Verschiedenen Spuren nicht nachgegangen?

Außerdem sollen den Ermittlern auch singapurische Radardaten vorenthalten worden sein, welche die Boeing 777 rund eine Stunde später auf Höhe der Andamanen ausgemacht haben sollen. Auch eine vollumfängliche Version der Datenkommunikation von MH370 sei den Ermittlern nie zur Verfügung gestellt worden. Was man bekommen habe, sei stark editiert worden, so News. Die von dem Portal kontaktierten Ermittler kritisieren auch, dass verschiedenen Spuren nicht nachgegangen wurde. So wurde etwa nie erklärt, was genau dahinter steckte, dass das Mobiltelefon des ersten Offiziers offenbar angeschaltet wurde, als der Flieger schon verschwunden war.

Warum startete die Suche so spät?

Auch die Daten, die malaysische Behörden aus dem Flugsimulator des Kapitäns hatten, wurden in späteren offiziellen Berichten nicht mehr erwähnt. Der Pilot hatte offenbar Flüge in Richtung der Andamanen und des südlichen Indischen Ozeans geübt - was sich auch mit dem vermuteten Weg decken würde, den MH370 zurückgelegt haben könnte. Warum die malaysischen Behörden diesen Daten keine Wichtigkeit beimessen und wie sie ausgewertet worden seien, sei völlig unklar, zitiert News die nicht näher genannten Ermittler. Schließlich prangern sie auch noch an, was so viele nach Verschwinden des Jets irritierte: Es sei völlig unklar, warum malaysische Behörden nach dem Verschinden von MH370 vom Radar vier Stunden warteten, bis sie eine Suche starteten.

Wrackteile, aber kein Wrack

Die Suche nach dem Wrack kostete insgesamt geschätzte 200 Millionen Dollar. Rund 120'000 Quadratkilometer Meeresgrund wurden seit Verschwinden der Boeing 777 abgesucht. Vom Wrack fehlt weiterhin jede Spur. Allerdings wurden inzwischen mehrfach Wrackteile in Madagaskar, in La Réunion und am afrikanischen Festland angeschwemmt, die von dem Flieger stammen.

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