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Int'Air Îles am Ende

Inlandsairline der Komoren stellt Betrieb ein

Die Komoren verlangen für Flüge auf die Nachbarinsel Mayotte neu höhere Steuern. Das setzt den bereits vorher angeschlagenen Airlines des in einer Krise steckenden Archipels zu. Eine gab nun auf.

Eigentlich sollte man auf den Komoren feiern. Am 6. Juli 1975 hatte der Archipel die Unabhängigkeit von Frankreich erhalten. Doch 40 Jahre später herrscht statt Jubel- Katerstimmung auf den drei Inseln zwischen Madagaskar und Mosambik. Die Komoren stecken in einer akuten Wirtschaftskrise.

Auf den Komoren gibt es maximal sechs Stunden pro Tag Strom. Und auch Wasser gibt es nur wenig, da die Versorgungsgesellschaft sich das Öl zum Antrieb der Pumpen nicht leisten kann. Die Beamten wurden seit mehr als vier Monaten nicht mehr bezahlt. Und so steigen die sozialen Spannungen. Das spürt man auch in der Luftfahrt. Alle komorischen Fluglinien leiden.

Komoren verlangen höhere Steuer

Eine davon stellte nun gar den Betrieb ein. Int’Air Îles fliegt nicht mehr. Die Airline gibt aber weniger der Krise die Schuld für das Aus, sondern einem neuen Steuerregime. Flüge auf die Nachbarinsel Mayotte werden neu höher besteuert als vorher – genau so hoch wie inländische Ziele.  Das sei ein Problem, so die Fluglinie. Denn auf der zu Frankreich gehörenden Insel seien die Löhne zehn Mal höher Als Folge der neuen Taxen könne man nicht mehr gewinnbringend fliegen.

Mayotte wird von den Komoren nicht als unabhängig angesehen. Die Insel gehört zwar offiziell zu Frankreich, weil sich deren Bewohner 1975 in einem Referendum gegen die Unabhängigkeit ausgesprochen hatten. Doch die Komoren beanspruchen die Insel noch immer für sich.

Anmerkung vom 15. Juli: Inzwischen einigte sich die Airline mit der Regierung und nahm den Betrieb wieder auf.