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China groundet alle MA60

Nach diversen Zwischenfällen ordnete Hersteller Xian eine Überprüfung aller MA60 an. Die chinesischen Turbopropflieger dürfen nicht mehr abheben.

Nun passierte es Okay Airways. Flug BK 2870 war von Tianjin nach Shenyang unterwegs. An Bord der MA60 befanden sich 38 Passagiere. Bei der Landung bekam die Crew Hinweise auf Schwierigkeiten mit dem Fahrwerk. Sie entschied sich deshalb, über dem Flughafen zu kreisen, um das Problem zu beheben. Das gelang lange nicht. Am Ende konnte sie das Flugzeug aber mit rund zwei Stunden Verspätung doch noch sicher aufsetzen.

Eine erste Untersuchung ergab gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua, dass das Alarmsystem des Fahrwerks nicht funktioniert hat. Dennoch ist Hersteller Xian alarmiert. Denn es ist nicht der erste Zwischenfall mit dem Fahrwerk einer seiner MA60. Anfang Februar knickte das Bugfahrwerk einer Maschine des Typs der chinesischen Fluglinie Joyair am Zhengzhou Xinzheng International Airport bei der Landung einfach ein. Auch damals wurde niemand verletzt.

MA60 hat eine Reichweite von 1600 Kilometern

Darum gelangte Xian nun an die nationale Luftfahrtbehörde und verlangte ein Grounding aller MA60. Man wolle zuerst sämtliche Maschinen überprüfen, bevor man sie wieder fliegen lassen wolle. Dabei steht vor allem das Alarmsystem im Fokus.

Die 60-plätzige MA60 weist eine Reichweite von 1600 Kilometern und eine Maximalgeschwindigkeit von rund 510 Stundenkilometern auf. Der Turbopropflieger wird seit 2000 hergestellt. Mit der MA60 und der Variante MA600 ist Xian sehr erfolgreich in Entwicklungsländern. Sie fliegen bereits in Afrika, Asien und Lateinamerika. Oftmals werden erste Exemplare von den Chinesen als Geschenk der chinesischen Regierung an staatliche Airlines abgegeben, so etwa in Burundi oder Nepal. Davon erhoffen sie sich Folgeaufträge oder auch politische Zugeständnisse.