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Turkish Airlines zieht ab

Niemand fliegt mehr nach Libyen

Die letzte ausländische Fluglinie stoppte ihre Flüge und die EU verbietet libysche Airlines. Afriqiyah Airways fand nun einen Ausweg, um nach Europa zu kommen.

Turkish Airlines hielt lange durch. Nach dem Fall des Regimes von Muammar Gaddafi nahm die türkische Nationalairline im Herbst 2011 wieder Flüge nach Libyen auf. Sie bediente Benghazi und Tripolis. Später kamen Sebha und Misrata hinzu. Schließlich herrschte Aufbruchstimmung und der Wiederaufbau des nordafrikanischen Landes versprach auch viele Geschäftsreisende. Doch es kam anders. Anhaltende Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Aufständischen machten das Land zur Ruine.

Anfang Januar stoppte Turkish Airlines alle Flüge nach Libyen. Die Sicherheitslage zwinge zu diesem Schritt, so die Fluggesellschaft. Sie war die letzte, die das Land noch anflog. Das ist bitter für Libyen. Denn die Flotten der landeseigenen Airlines sind bei Kämpfen um die Flughäfen – vor allem denen um Tripolis – fast vollständig zerstört worden.

Afriqiyah Airways fliegt nach Düsseldorf

Kommt hinzu, dass die EU be ihrer letzten Überarbeitung der Schwarzen Liste im Dezember alle libyschen Fluggesellschaften verbannte. Die nationalen Aufsichtsbehörden könnten ihre Arbeit nicht mehr erledigen, so die Begründung der Europäer. Dadurch wurde Libyen endgültig von der Außenwelt abgeschnitten.

Doch nun fand die staatliche Afriqiyah Airways einen Ausweg. Sie fliegt ab sofort wieder nach Deutschland und Italien – sofern es die Sicherheitslage gestattet. Am Samstag (24. Januar) flog Afriqiyah vom Mitiga International Airport bei Tripolis nach Düsseldorf. Bald soll auch ein Flug nach Rom gehen. Möglich macht das ein Wet-Lease von zwei Airbus A320-200 der georgischen Airline Vista Georgia. Georgien darf in die EU fliegen.