Mehr als 100 annullierte Flüge
Tuifly muss neun von zehn Flügen absagen
Trotz Hilfe von Alitalia, Air Serbia und Etihad muss Tuifly am Freitag fast den gesamten Betrieb einstellen. Weniger als jeder zehnte Flug kann starten, mehr als 100 Flüge wurden abgesagt.
Werbung von Tuifly: Flywillig sind die Mitarbeiter derzeit nicht wirklich.
Werbung von Tuifly: Flywillig sind die Mitarbeiter derzeit nicht wirklich.
«Der Flugbetrieb von Tuifly steht kurz vor dem Kollaps» – das schrieb ein Kadermitarbeiter der deutschen Airline in einer internen E-Mail. Nun zeigt sich, dass er keineswegs übertrieben hat. Denn der deutsche Ferienflieger kann am Freitag (7. Oktober) nur gerade zehn Flüge durchführen – weniger als zehn Prozent des normalen Flugangebots.
Auch das Rumpfprogramm ist nur «dank extern eingekaufter Kapazitäten» möglich, wie Tuifly selbst bestätigt. Alitalia, Air Serbia und Etihad stellen der Airline ab Freitag drei Flieger zur Verfügung. Im Verlauf der kommenden Tage sollen es bis zu sechs Jets werden. Das reicht offenbar noch nirgends hin. Denn 108 Flüge muss Tuifly absagen.
Massive Änderungen bei letzten Flügen
Auch bei den zehn stattfindenden Flügen ändert sich einiges. Zum Teil fliegen sie beinahe acht Stunden früher und bis zu achteinhalb Stunden später als ursprünglich geplant (siehe untenstehende Tabelle). Schuld daran sind gemäß Tuifly «kurzfristige Krankmeldungen der Flugzeugbesatzungen».
Das hat auch Folgen für Air Berlin. Tuifly fliegt mit 14 Flugzeugen und Besatzungen im Auftrag der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft. Diese Flieger fehlen nun ebenfalls. «Aufgrund von Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb kommt es derzeit zu Flugverspätungen und Annullierungen», erklärt die Fluglinie.
Nicht nach Österreich
Seit Tuifly und Air Berlin bestätigt haben, ihr Ferienfluggeschäft zusammenlegen zu wollen, melden sich viele Tuifly-Angestellte krank. Sie befürchten, dass sich die Anstellungsbedingungen verschlechtern. Noch schlimmer wurde die Unruhe als Gerüchte aufkamen, dass die neue Gesellschaft im günstigeren Österreich angesiedelt werden soll.
Die Beruhigungsversuche durchs Management brachten bislang keine Änderung. Die Sitzverlegung nach Österreich wurde von Tui inzwischen dementiert. «Gerüchte über eine Verlagerung des Sitzes der Gesellschaft sind falsch.» Weiter beruhigte der Konzern, dass bestehende Tarifverträge unberührt bleiben sollen.
Flugnr. | Erwartete Abflugzeit (Ortszeit) | Abflughafen | Zielflughafen |
---|---|---|---|
X3 414/ CAI 8075 | 07:50 statt 06:45 | Düsseldorf | Antalya |
X3 415/ CAI 8076 | 04:00 statt 08:50 | Antalya | Düsseldorf |