Letzte Aktualisierung: um 14:19 Uhr

Wieder Ärger mit China-Passagieren

Eine Reisegruppe aus China wollte ein Flugzeug von Singapore Airlines nicht verlassen. Der Grund. Die Crew sagte ihnen, sie müssten das Besteck abgeben.

Touristen aus China haben nicht mehr den besten Ruf. Im Mai kritzelte ein 15-jähriger Teenager aus der Volksrepublik bei einem Besuch in Ägypten seinen Namen an die Wand des 3000-jährigen Tempel von Luxor. «Ding Jinhao war hier», schreib er an das historische Monument. Der Vorfall machte weltweit negative Schlagzeilen. Politbüromitglied und Vizepremier Wang Yang sah sich in der Folge gezwungen, einen Aufruf an seine Mitbürger zu richten. Sie sollen sich auf Reisen im Ausland doch bitte besser benehmen.

Bis in ein Dorf in der Provinz Zhejiang drangen die Worte des Politikers offenbar nicht. Denn eine Gruppe von Einwohnern machte kürzlich eine Reise durch Malaysia, Singapur und Thailand. Dabei flogen sie auch an Bord eines Flugzeuges von Singapore Airlines. Und da machten sie gehörig Stunk.

Ein Appell auf der moralischen Ebene

Als die Gruppe aussteigen wollte, weigerte sie sich, Messer und Gabeln abzugeben. Die Flugbegleiter erklärten ihnen, das Besteck werde wiederverwendet. Doch die chinesischen Passagiere blieben stur. Freunde, die früher mit Singapore Airlines geflogen seien, hätten das Besteck behalten können, so ihre Antwort. Und darum wollten auch sie nicht ohne Gabel und Messer aussteigen. Die Situation drohte zu eskalieren.

Die Crew schaltete dann einen chinesischen Reiseleiter ein. Der versuchte es mit einem moralischen Appell. Die Gruppe solle aufhören, das Image der Chinesen als Touristen zu schädigen, sagte er gemäß der Zeitung Qianjiang Evening News. Das wirkte. Die Gruppe zog von dannen.

Sturm der Rollbahn, klammern ans Rad

Immer wieder fielen chinesische Passagiere in den letzten Jahren als renitente Reisende auf. Kürzlich klammerte sich eine Familie an das Rad des Pushback-Fahrzeuges, weil sie sich nicht richtig behandelt fühlte. Vor Jahresfrist stürmten Passagiere einmal auf die Rollbahn, weil sie sich nach einer großen Verspätung ungerecht behandelt fühlten.