Letzte Aktualisierung: um 12:01 Uhr

Vierter internationaler Airport

Neuer Flughafen für Moskau

Heute ist Ramenskoje vor allem für die russische Luftfahrtmesse MAKS bekannt. Das soll sich ändern. Bald soll dort ein neuer internationaler Flughafen entstehen.

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Sanktionen hin oder her. In Moskau geht man davon aus, dass der Luftverkehr wächst und wächst. Und dass die bestehenden drei internationalen Flughäfen nicht reichen, um dem Herr zu werden. Daher soll ein neuer Airport her. Der Flugplatz Ramenskoje, rund 25 Kilometer südöstlich von Moskau gelegen, soll dafür herhalten. Momentan wird er hauptsächlich für Tests von Militärjets genutzt. Bekannt ist er außerdem durch die russische Luftfahrtmesse MAKS, die alle zwei Jahre stattfindet.

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der litauischen Lithuanian Avia Solutions Group und dem staatlichen russischen Technologiekonzern Rostec. Schon in zwei Jahren soll der neue Moskauer Flughafen den Betrieb aufnehmen. Ramport soll der internationale Airport heißen. 2020 ist die endgültige Fertigstellung geplant, 12 Millionen Passagiere pro Jahr soll er dann aufnehmen können.

Kapazitätslücke von 63 Millionen

Momentan reisen rund 118 Millionen Passagiere durch die drei internationalen Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo und Wnukowo. Bis 2030 soll die Zahl auf 180 Millionen ansteigen. Angesichts dieser riesigen Kapazitätslücke sei er äußerst optmistisch, was das Projekt betrifft, so Dmitri Schugajew, Vizechef von Rostec. «Ramport ist erst der Anfang von dem, was noch kommt.»

Doch das Projekt ist äußerst ambitioniert. Noch ist Ramenskoje nichts weiter als eine Ansammlung von Hangars, auch eine verlässliche Zugverbindung gibt es nicht. Dementsprechend gehen Analysten davon aus, dass die angesetzten Projektkosten von umgerechnet rund 208 Millionen Euro nicht ausreichen werden.

Militär- und Zivilflughafen?

Weitere Zweifel hegen Beobachter, weil der Flughafen weiterhin auch für militärische Experimentalflüge genutzt werden soll. «Es wird einiges an Verhandlungszeit dafür draufgehen, die Behörden davon zu überzeugen, dass Zivilflugzeuge neben experimentalen Militärflugzeugen starten und landen, so Fjodor Borisow, Luftfahrt-Experte an der Moskauer Higher School of Economics, gegenüber der Zeitung Moscow Times.