Letzte Aktualisierung: um 18:01 Uhr

Triebwerksprobleme

Indigos Airbus A320 Neo müssen tiefer fliegen

Der Airbus A320 Neo kämpft weiter mit Kinderkrankheiten seiner Triebwerke. In Indien darf der Jet nun offenbar nicht mehr so hoch fliegen, wie er eigentlich sollte.

Der Airbus A320 Neo macht weiter Probleme. Wie indische Medien berichten, hat Indigo Piloten angewiesen, die neuen Jets nicht höher als 30’000 Fuß (rund 9144 Meter) steigen zu lassen. So schütze man die Triebwerke von Pratt & Whitney, lautet die Begründung. Der Nachteil: Man verbraucht mehr Kerosin.

Die Maßnahme folgt nach verschiedenen Zwischenfällen, mit denen Indigo und die andere indische A320-Neo-Betreiberin Go Air bei den neuen Jets zu kämpfen hatten. Der drastischste davon war ein Triebwerksbrand bei Indigo im Januar.

Empfehlung des Herstellers

Unter anderem kam es wiederholt zur Warnung «engine chip oil», über Verunreinigungen im Ölkreislauf. Die indische Behörde Direktorate General of Civil Aviation (DGCA) hat darum Fluglinien verpflichtet, betroffene Flugzeuge sofort für Inspektionen zu grounden. Die Empfehlung, niedriger zu fliegen, beruhe auf einer Empfehlung des Triebwerksherstellers, heißt es von den Airlines.

Indigo ist ein wichtiger Kunde für den Airbus A320 Neo. Die Airline hat über 400 Exemplare bestellt und betreibt bereits 19 Stück. Go Air hat 144 A320 Neo bestellt und fliegt mit sechs der Jets. Beide haben zur Ausrüstung die PW1100G-Triebwerke von Pratt & Whitney gewählt. Alternativ dazu gibt es die Leap-1A-Motoren von CFM.

Probleme schon vor der ersten Auslieferung

Die Probleme begannen vor der ersten Auslieferung des A320 Neo. Die Motoren von Pratt & Whitney mussten zuerst zwischen zwei und sechs Minuten im Leerlauf gelassen werden, bevor sie genug Schub entwickelten, damit ein Flugzeug von alleine rollen konnte. Das verlängerte die Umlaufzeit eines Flugzeugs am Boden. Qatar Airways nahm ihre A320 Neo daher bisher nicht ab. Pratt & Whitney erklärte wiederholt, die Probleme seien inzwischen behoben.