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Déjà-vu bei Malaysia Airlines

Die neuesten Entwicklungen um Flug MH370 rufen ein ähnliches Unglück von Malaysia Airlines in Erinnerung: Die Tragödie von Tanjung Kupang 1977.

Für die malaysischen Behörden ist klar: Jemand spielte bei Flug MH370 ein falsches Spiel. Denn die Kommunikationsmittel der Boeing 777-200 von Malaysia Airlines wurden absichtlich abgeschaltet. Danach wurde die Maschine, die eigentlich nach Peking fliegen sollte, via der Straße von Malakka in Richtung des Indischen Ozeans gesteuert. Dort flog sie noch stundenlang weiter. Das Ende der Geschichte kennt man bis heute nicht. Inzwischen stehen aber die beiden Piloten, die Crew und auch Passagiere im Visier der Behörden.

Für Malaysia Airlines ist es ein Déjà-vu. Denn vor 37 Jahren wurde schon einmal ein Flugzeug der Fluggesellschaft entführt. Die Boeing 737-200 mit der Kennzeichnung 9M-MBD startete am 4. Dezember 1977 in Penang. Flug MH653 sollte die 93 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder nach Kuala Lumpur bringen. Beim Sinkflug auf rund 4000 Meter meldete sich der Flugkapitän beim Kontrollturm. «Wir haben hier einen Notfall» erklärte er. Auf Nachfrage sagte er, es sei ein Entführer an Bord.

«Wir fliegen nun nach Singapur»

Die B737 begann zwar den Landeanflug auf Kuala Lumpur, zog dann aber wieder hoch. «Wir fliegen nun nach Singapur», meldet der Kapitän. Dort aber kam die Maschine nie an. Sie war bei Tanjung Kupang in einen Sumpf gestürzt. Alle Insassen waren beim Crash auf der Stelle tot.

Was genau an Bord von Flug MH653 passiert ist, bleibt bis heute ein Rätsel. Es wird vermutet, dass der Entführer bei einem Streit die beiden Piloten und danach sich erschoss. Auf dem Stimmenrekorder im Cockpit sind jedenfalls Schreie und Flüche zu hören. Auch kann man vernehmen, wie jemand versucht, die Cockpit-Tür aufzubrechen. Die Ermittler vermuteten damals, dass danach jemand versuchte, wieder die Kontrolle über das Flugzeug zu erlangen. Doch es hatte bereits begonnen, auf und ab zu schwanken und sich um die Achse zu drehen. Das Ende war der Crash.