Letzte Aktualisierung: um 13:09 Uhr

757-Nachfolger

Boeing liebäugelt mit Stretch-737-Max

Bisher überlässt Boeing dem Konkurrenten Airbus das Feld, was die Nachfolge des kleinen Langstreckenjets Boeing 757 angeht. Das könnte sich aber nun ändern.

Es ist eine Nische, in der man nur schwer Geld machen kann. Die Nische der Boeing 757, eines kleinen Langstreckenjets, sind etwa Transkontinentalflüge wie von der Ost- an die Westküste der USA. Aber auch kurze Transatlantikflüge lassen sich mit dem Flieger absolvieren. Offenbar überlegt sich Boeing nun, diese Nische mit einer Stretch-Version der Boeing 737 Max zu füllen, berichten verschiedene amerikanische Medien.

240 Personen könnten in dem Flieger in einer Einklassen-Konfiguration Platz haben. In der klassischen Boeing 737 Max sind es in einer Klasse maximal 220. Das neue Modell soll laut Berichten neu designte Tragflächen und ein größeres Fahrwerk erhalten. Boeings Strategiechef Greg Smith bestätigte bei einer Konferenz in Seattle, dass man mit Kunden über die Möglichkeit eines neuen mittelgroßen Fliegers spreche.

Neue Boeing 737 käme Anfang des nächsten Jahrzehnts

Doch bis ein möglicher neuer Flieger auf den Markt kommt, dürfte es noch eine Weile dauern. Erst nach dem Start der Auslieferung der Boeing 777X Anfang des nächsten Jahrzehnts werde es laut Smith so weit sein. Und das könnte ein Nachteil beim Verkauf sein. Den zwei Jahre früher soll schon der direkte Konkurrent von Airbus auf den Markt kommen. Der A321 Neo LR wird bisher als bester Kandidat gehandelt, um die Boeing 757 zu beerben.

Die Version des neuen A321 Neo weist eine deutlich größere Reichweite auf. Statt 5950 Kilometer weit soll der A321 Neo LR (long range) 7220 Kilometer weit fliegen können. Das reicht beispielsweise für einen Direktflug von Frankfurt nach Chicago. Am meisten Kunden für einen Flieger dieser Größe gibt es derzeit aber in den USA. Airlines nutzen die Jets für Flüge zwischen Ost- und Westküste.

Keine Neuauflage der Boeing 757

Einer Neuauflage der Boeing 757 selbst hatte Boeings Marketingchef Randy Tinseth schon vor einiger Zeit eine Absage erteilt. Mehrere Male habe man sich überlegt, ob man die Produktion der Boeing 757 mit neuen Triebwerken wieder aufnehmen solle, so Tinseth. «Aber der Businessplan geht einfach nicht auf.»