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Boeing will 747-8 für Emirates

Die Verkäufe des neuen Jumbo-Jets von Boeing harzen. Nun umgarnt der Produzent einen potenziellen Großkunden – und dringt in Airbus' Revier vor.

Boeings Verkaufsvize macht keinen Hehl daraus, wen er verdrängen will: «Emirates will neue Triebwerke für den Airbus A380. Wir haben schon vier davon an unserem Jet», so John Wojick bei einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Er hofft, dass die Airline aus Dubai sich für die Boeing 747-8 als neuen Riesenflieger entscheidet.

Denn Emirates-Chef Tim Clark hat bereits angekündigt, Dutzende neue Ultra-Großraumflugzeuge zu brauchen, um dem massiven Wachstum seiner Fluggesellschaft zu begegnen. Bisher setzt er in der Kategorie auf Airbus’ A380. Doch von den Europäern forderte Emirates nun, dass sie den Superjumbo überarbeiten, um die Effizienz zu steigern. Dann werde man auch mehr bestellen. Ein Bestandteil des gewünschten A380 Neo: Neue Triebwerke.

Boeing springt in die Bresche

Von Airbus hieß es bisher nur, man nehme Forderungen so großer Kunden immer Ernst. Doch konkrete Gespräche führe man momentan nicht. «Wir glauben, wir haben eine gute Lösung für Emirates», springt daher Boeings Wojik in die Bresche. In Sachen Effizienz und Kapazität sei die 747-8 sehr geeignet für Emirates. «Wir würden uns freuen, wenn die Flotte mit dem Jet ergänzt würde.» Bereits jetzt fliegt die Boeing 777 als Langstreckenjet für Emirates.

Ein Großkunde wäre genau das, was das 747-Programm braucht. Denn zuletzt sah es nicht gut aus für den Jumbo. Die Verkäufe entwickelten sich so schlecht, dass Boeing schon zweimal die Produktion hinunterschrauben musste. Nach anfangs zwei B747-8 pro Monat stellt Boeing nun nur noch 1,5 Pro Monat her.