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Streik am Dienstag und Mittwoch

Wenig Verständnis für Fortsetzung des Lufthansa-Streiks

Zwei Tage lang herrschte wieder Normalität am deutschen Himmel. Am Dienstag und Mittwoch werden die Piloten von Lufthansa aber wieder streiken. Viel Verständnis dafür gibt es nicht.

Nach vier Streiktagen haben die Piloten von Lufthansa am Sonntag wieder normal gearbeitet. Und auch am Montag gehen sie wie geplant ihrem Job nach. Danach streiken die Flugkapitäne und Kopiloten aber schon wieder, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit am Sonntagabend bekannt gab. Am Dienstag (29. November) zwischen 00:01 Uhr bis 23:59 Uhr werden die Kurzstrecken bestreikt. Am Mittwoch (30. November) sollen dann Kurz- und Langstreckenflotte von Lufthansa lahmgelegt werden, so der Aufruf der Gewerkschaft.

«Leider hat ein kurzfristig anberaumtes Spitzengespräch am Sonntag zum Vergütungstarifvertrag kein Ergebnis gebracht», kommentiert Jörg Handwerg, Mitglied des Vorstandes der Vereinigung Cockpit. Es liege weiterhin «kein verhandlungsfähiges Angebot der Lufthansa zur Vergütung». Die Lufthansa ihrerseits kontert: « Unsere Vertreter sind sehr enttäuscht, dass die Vereinigung Cockpit das Gespräch nicht fortsetzen wollte, sondern nun wieder den Weg der Eskalation geht und zu weiteren Streiks aufruft», lautet die Antwort des Konzerns.

«Das geht echt zu weit»

Der 14. Streik innerhalb von drei Jahren droht damit zum längsten in der Geschichte von Lufthansa zu werden. Unter den Leserinnen und Lesern von aeroTELEGRAPH gibt es eine klare Meinung zum Zwist. Auf die Frage: «Ist der Streik der Lufthansa-Piloten gerechtfertigt?» haben bislang rund 1300 Nutzer geantwortet. Das Resultat ist überaus deutlich. 81 Prozent finden, die Piloten setzten den Ruf des Unternehmens aufs Spiel. Nur 19 Prozent zeigen Verständnis.

Auch in den Leserkommentaren ist das Verhältnis ähnlich. «In Deutschland geht es vielen Leuten zu gut. Piloten sollten super bezahlt werden für ihre verantwortungsvolle Arbeit. Aber das geht echt zu weit», sagt ein Leser. Ein anderer schreibt: «Ich finde es grundsätzlich gut, wenn man für faire Arbeitsbedingungen kämpft. Was sich jedoch die Vereinigung Cockpit erlaubt, ist unter aller Kanone. Ich habe wenig Verständnis für eine Berufsgruppe, welche ohnehin schon zu den oberen 10 Prozent gehört, was das Gehalt angeht.»

«Asoziales Verhalten auf Seiten des Vorstandes»

Ein weiterer Leser meint: «Sorry , aber was wollt ihr damit erreichen? Dass niemand mehr Lufthansa fliegt?». Es gibt aber auch verteidigende Stimmen. «Wer Arbeitsverträge unterwandert (Eurowings), muss die Konsequenzen ertragen», schreibt ein Nutzer. Ein anderer sagt:  «Tatsache ist hingegen, dass der Vorstand von Lufthansa einseitig bestehende Verträge mit den Piloten bricht, Lohnverzicht von den Mitarbeitern erwartet und sich gleichzeitig selbst die Bezüge erhöht. Ich nenne dies ein asoziales Verhalten auf Seiten des Vorstands».

In dieser Stimmungslage wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis es zu einer Einigung kommt. Streiks blieben wohl vorerst Alltag am deutschen Himmel.

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