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Idee von Michael O'Leary

Ryanair Zubringer von Lufthansa?

Viele große Fluglinien verdienen auf langen Strecken gut und verlieren auf kurzen Geld. Ryanair will Lufthansa, Air France und Co. helfen, das Problem zu lösen.

Lufthansa versucht es mit Germanwings und bald auch mit Eurowings. Die beiden Billigtöchter sollen dank ihrer tieferen Kostenstruktur dem deutschen Luftfahrtkonzern wieder zu Gewinn auf den kurzen und mittleren Strecken verhelfen. Air France will dasselbe mit Transavia tun. Denn im Europageschäft verlieren die beiden Airlines Geld.

Doch Michael O’Leary hat eine andere Idee. «Wir könnten im Auftrag von hochpreisigen Fluggesellschaften Flüge durchführen und als Zubringer für deren Drehkreuze agieren», erklärte der Chef von Ryanair gemäß der Zeitung The Irish Independent bei einem Medientermin vergangene Woche. Es brauche nicht wirklich viel Fantasie, um zu sehen, dass Lufthansa und Co. bald versuchen würden, Partnerschaften mit Lowcost-Anbietern einzugehen.

Lufthansa hatte Interesse an Wizz Air

Ganz Unrecht hat O’Leary wohl nicht. Immerhin wurde kürzlich bekannt, dass die Lufthansa mit Wizz in intensiven Verhandlungen bezüglich einer Übernahme gestanden hatte. Doch die scheiterten am Ende wegen des zu hohen Preises. «Wir schauen uns Möglichkeiten im Markt immer wieder an», sagt eine Sprecherin dazu nur. Der Fakt zeigt aber, dass die Offensive mit Germanwings und Eurowings eher die zweitbeste Lösung ist.

O’Leary hat bereits eine präzise Vorstellung, wie die Kooperation aussehen könnte. Easyjet solle via Gatwick British Airways als Zubringer behilflich sein. «Ryanair könnte Lufthansa oder Air France zudienen», so O’Leary. Das werde sicherlich nicht kurzfristig geschehen, so der Manager weiter. «Aber langfristig ist es unausweichlich».