Letzte Aktualisierung: um 19:50 Uhr

Rauchen, grabschen, fluchen

Wer glaubte, dass die Nussprinzessin ein Einzelfall ist, der irrt. Wie neue Zahlen zu pöbelnden Passagieren zeigen, geht es in den Fliegern des Landes wild zu und her.

Das Kabinenpersonal von Korean Air und Asiana hat wahrlich keinen einfachen Job. Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter müssen nicht nur Belehrungen über falsch servierte Nüsse über sich ergehen lassen, sondern so manche andere Beleidigung mehr. Gemäß neuen Zahlen, die die Korean Times veröffentlichte, verdoppelten sich vergangenes Jahr bei Korean Air die Meldungen über randalierende Passagiere, während Asiana gar vier Mal mehr Fälle zu vermelden hat.

Die beiden größten Fluggesellschaften Südkoreas haben mit Fehlverhalten wie sexueller Belästigung, Rauchen, Beschimpfungen und lautem Singen zu kämpfen. Korean Air verzeichnete 2014 246 solcher Fälle, im Vorjahr waren es noch 120 gewesen. Asiana hatte 51 fehlbare Fluggäste, im Vorjahr waren es lediglich 16 gewesen. Die weitaus häufigsten Probleme haben die südkoreanischen Flugbegleiter mit rauchenden Passagieren. Nicht immer lassen sich die Raucher so einfach zur Vernunft bringen. Dahinter folgen verbale Ausfälligkeiten und tätliche Übergriffe auf Mitreisende und Personal.

Auch Rapper und Promis

Die wohl prominentesten Fälle, sind die Tochter des Korean Air-Chefs und ehemalige Vizepräsidentin der Airline, Heather Cho und der Rapper und koreanische Superstar Bobby Kim. Beide Fälle sorgten Ende 2014 für großes öffentliches Interesse. Cho, auch bekannt als die «Nussprinzessin», rastete Ende 2014 noch vor dem Start in New York derart aus, dass die Maschine mit 250 Passagieren erst mit 20-minütiger Verspätung starten konnte. Der Grund: Cho wurden Macadamia Nüsse im Päckchen statt auf dem Tellers offeriert.

Berühmtheit, die er so sicher nicht wollte, erlangte auch der koreanische Musiker Bobby Kim. Er begrapschte auf dem Weg nach San Francisco eine Korean-Air-Stewardess, betrank sich und beschimpfte die Frau. Er wurde in den USA verhaftet und muss sich nun den Fragen des FBI stellen.