Letzte Aktualisierung: um 17:12 Uhr

Pilot crashte Embraer absichtlich

Schrecklicher Befund der Ermittler: Der Absturz der Embraer 190 von Linhas Aéreas de Moçambique LAM in Namibia wurde vom Flugkapitän gezielt herbeigeführt.

Lange verlief alles normal auf Unglücksflug TM470 von Maputo nach Luanda. Die Crew der Embraer 190 von Linhas Aéreas de Moçambique LAM meldete sich 29. November beim Überflug von Botswana pflichtgemäß bei der Flugaufsicht in Gaborone. Die Verbindung war gut, die Kommunikation normal. Das Flugzeug flog zu jenem Zeitpunkt per Autopilot auf rund 38’000 Fuß (rund 11’600 Meter). Doch dann habe der Kopilot das Cockpit verlassen, erklärte die mosambikanische Untersuchungsbehörde Instituto de Aviação Civil de Moçambique nun bei einer Medienkonferenz zu den Ermittlungsresultaten. Das war der Anfang vom Unglück, das 33 Menschen das Leben kostete.

Flugkapitän H. S. F. änderte daraufhin innerhalb kürzester Zeit drei Mal die Höheneingaben – von 38’000 Fuß (rund 11’600 Meter) auf zuletzt minus 592 Fuß (180 Meter). Die Geschwindigkeit setzte er zugleich aufs Maximum und auch die Landeklappen fuhr er offenbar aus, wie die Nachrichtenagentur AIM schreibt. Diese Manipulationen zeigten, dass der Pilot «die klare Absicht» gehabt habe, die Embraer 190 abstürzen zu lassen, so die Ermittler.

Kopilot wollte ins Cockpit zurückkehren

Die Auswertung der Aufzeichnungen zeige auch, dass der erfahrene Flugkapitän mit 9053 Flugstunden die diversen akustischen Alarmsysteme völlig ignoriert habe während er den Autopiloten manipulierte, so die Ermittler. Der Kopilot habe während dieses rasanten Sinkfluges zudem verzweifelt versucht, ins Cockpit zurückzukommen. Doch auch das ignorierte H. S. F. Man könne auf den Aufzeichnungen heftiges Klopfen gegen die Türe hören und Bitten, ihn hereinzulassen. Warum der Flugkapitän das alles getan habe, sei nicht bekannt.