Experten fürchten, dass die Hersteller mehr Jets produzieren als gebraucht werden.

Experten fürchten, dass die Hersteller mehr Jets produzieren als gebraucht werden.

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Platzt die Flugzeug-Blase?

Airbus, Boeing & Co. jubeln über Rekordaufträge. Doch es gibt Experten, die in dem Boom eine Gefahr sehen.

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2200 Bestellungen verbuchten die beiden Luftfahrtriesen im Jahr 2011. Das ist zweimal so viel wie im Jahr davor. Ausgeliefert sind davon bisher nur 1011 Jets. Wie das Luftfahrtmagazin Aviation Week berichtet, bedeutet das, dass die Hersteller Airbus und Boeing auf einem Überhang für sieben Jahre sitzen. Dennoch bauen sie ihre Kapazitäten weiter kräftig aus. Um die steigende Nachfrage zu bedienen, will Airbus etwa noch in diesem Jahr beim Mittelstreckenflieger A320 auf einen Output von 42 Fliegern pro Monat kommen, Boeing will das mit dem Konkurrentprodukt B737 bis 2014 schaffen. «Aber man darf nicht Bestellungen und Auslieferungen verwechseln», warnt etwa Henri Courpron, Geschäftsführer der Leasingfirma International Lease Finance.

Wie auch andere Leasingfirmen befürchtet man beim amerikanischen Branchenprimus, dass ein Angebotsüberhang irgendwann dafür sorgt, dass die Flotten weniger wert sind. In einer Umfrage an der International Society of Transport Aircraft Trading Conference im amerikanischen Phoenix äußerten 55 Prozent der Befragten die Sorge, dass die hohen Produktionsraten der großen Produzenten über der Nachfrage liegen. Nur 14 Prozent gaben an, dass die Raten zu niedrig liegen. Vor allem die Produktion der Mittelstrecken-Verkaufsschlager A320 und B737 sei zu hoch. Hier befürchten sogar 74 Prozent eine Überhitzung.

Es kann schnell gehen

Airbus und Boeing sagen immer wieder einen massiven Anstieg der Nachfrage nach Fliegern vorher - vor allem in Schwellenländern in Asien und Südamerika mit einer wachsenden Mittelklasse. Experten sehen diese noch auf ziemlich wackeligen Beinen. Ein Krieg im Nahen Osten, ein weiteres Hochkochen der Eurokrise, Eein Wachstumsstopp in China oder auch hohe Ölpreise könnten die Art von exogenen Schocks sein, die viele Fluggesellschaften zwingt, ihre Flotten zu verkleinern statt zu vergrößern und Bestellungen zu streichen.

Auch Adam Pilarski, Vizepräsident der Luftfahrt-Beratungsfirma Avitas, sieht Unheil im Anflug: «Wenn Sie einen neuen Flieger bestellen, müssen Sie Jahre warten, bis Sie ihn erhalten». «Für mich sind das deutliche Zeichen für eine Blase», so Pilarski. Zumindest der Blick auf einige Bestellungen lässt seine Schlussfolgerung nicht ganz unlogisch erscheinen. So hat etwa die indische Kingfisher Airlines Dutzende ausstehende Bestellungen für 320s, A330s und A350. Doch die Airline steht am Rande des Kollaps. Seit ihrer Gründung 2005 schrieb sie konstant Verluste und musste zuletzt aus finanziellen Gründen die aktive Flotte massiv von 64 auf 16 Flieger verkleinern und strich mehr als die Hälfte der Routen, darunter alle internationalen. Schafft die Airline es nicht aus der Krise, stehen mit einem ganzen Schlag Dutzende Flieger ohne Käufer da.

Es kann schnell gehen

Doch die Flugzeugbauer wollen von diesen Sorgen nichts wissen. Die Nachfrage sei so groß, dass man gar nicht nachkomme - das sei kein schlechtes sondern ein gutes Zeichen. So betragen die Lieferzeiten bei Boeing momentan zwischen sieben und neun Jahren - weit länger als dem Ziel von vier. Und auch bei der Firma Air Lease ist man weiter optimistisch. Man dürfe nicht vergessen, dass in Zukunft auch viele alte Jets ersetzt werden müssten, so Geschäftsführer Steven Udvar-Hazy: «Wir können nicht nur auf die Zahlen der Flieger schauen, die gebaut werden. Wir müssen auch sehen, wie viele veralten.»

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