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Air Canada krempelt Flotte um

Die Kanadier lancieren 2013 ihre Billigairline und bauen dann ihre Flotte um. Verlierer dabei dürfte Embraer sein.

Bei Air Canada bleibt in puncto Flugzeugpark kein Stein auf dem anderen. Möglich macht den Totalumbau ein Entscheid des Schiedsgerichts im Streit mit den Gewerkschaften. Unternehmenschef Calin Rovinescu freut sich in der kanadischen Wirtschaftszeitung Financial Post über die gewonnene Flexibilität. Die Flotte könne in Zukunft besser den Anforderungen angepasst und modernisiert werden. Startschuss dazu wird die Gründung eines eigenen Billiglfliegers im nächsten Jahr sein. Dann wird Rovinescu 30 seiner Airbus A319 zur neuen Airline verschieben. Im Jahr darauf folgen bis zu 20 Boeing B767, welche Air Canada als Hauptanbieter durch den neuen Dreamliner ersetzt.

Gleichzeitig plant Air Canada einen Umbau seiner Kurz- und Mittelstreckenflotte. Treffen könnte es die 15 Embraer 175 und 45 Embraer 190. Diese sollen ausgemustert und durch die leicht größeren und neuen Boeing B737MAX, Airbus A320neo oder die CSeries von Bombardier ersetzt werden. Bestellungen platzierte Air Canada noch nicht. Die Fluggesellschaft gibt sich für den Flottenumbau Zeit bis zum Ende dieses Jahrzehnts. Finanzanalyst Cameron Doerksen von der National Bank erwartet den definitiven Typen-Entscheid im nächsten Jahr.

Billigableger startet 2013

Der günstigere Ableger von Air Canada wird ab nächstem Jahr klassische Touristenrouten in die USA (beispielsweise nach Las Vegas oder Florida), in die Karibik und nach Europa anbieten. Von der Flottenerneuerung und der neuen Tochter verspricht sich Rovinescu neues Wachstum und eine Rückkehr in die Gewinnzone. Die Angestellten und die Analysten sind pessimistischer. Sie befürchten eine Kannibalisierung des bestehenden Geschäfts.