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Jumbo Jet

Boeing denkt über Ende der 747 nach

Die Boeing 747 verkauft sich alles andere als gut. Beim amerikanischen Flugzeugbauer sorgt das für hohe Verluste. Erstmals erwähnt er nun ein mögliches Ende des Kult-Fliegers.

Einst nannte man sie «Königin der Lüfte». Inzwischen ist die Boeing 747 eher eine Art alternder Rockstar. Und dessen Sohn hat nicht wirklich Erfolg. Während Fluggesellschaften auf aller Welt die alte Version des Jumbo-Jets in Rente schicken, bleiben Bestellungen für die neue Version 747-8 aus. Boeing passte darum die prognostizierte Absatzmenge für das gesamte 747-Programm nach unten an – von 1574 auf 1555 Exemplare. Mit anderen Worten: Boeing erwartet nicht, noch viele 747-8 zu verkaufen.

Das Unternehmen musste im zweiten Quartal 2016 aus diesem Grund auf dem Programm einen Abschreiber von 1,2 Milliarden Dollar vornehmen. Die Verluste beim Jumbo könnten aber noch höher ausfallen, warnt Boeing in einer Eingabe an die US-Börsenaufsicht SEC. Dies gelte dann, wenn keine neuen Aufträge mehr einträfen. Bislang hat der Flugzeugbauer 1543 Orders für die 747 in allen ihren Varianten eingesammelt.

«Wahrscheinlich, dass wir Produktion beenden»

«Wenn wir es nicht schaffen, genügend Bestellungen zu sichern und die Risiken auf dem Programm zu minimieren, dann könnten weitere hohe Verluste resultieren», heißt es in dem Dokument von Boeing. Sollte das der Fall sein, «ist es absolut wahrscheinlich, dass wir uns dazu entscheiden, die Produktion der 747 zu beenden.» Es ist das erste Mal, das Boeing das so deutlich sagt – auch wenn es sich schon seit Jahren anbahnt.

Weil die erwarteten Bestellungen ausbleiben, fuhren die Amerikaner die Produktionsrate des Jumbos nach und nach immer weiter herunter. Ab diesem September werden nur noch sechs Boeing 747 pro Jahr produziert – 0,5 im Monat. Noch vor kurzem war 2019 eine Erhöhung auf 1,0 geplant. Doch diese wurde inzwischen abgeblasen. Sollte es Boeing nicht gelingen, mehr Kunden für die 747 zu akquirieren, sind es bald 0.