Letzte Aktualisierung: um 20:04 Uhr

Kauf von 10 Prozent

Was will Qatar Airways mit IAG?

Die Golfairline kauft 10 Prozent der britisch-spanischen Luftfahrtgruppe. Der Einstieg von Qatar Airways bei British Airways und Iberia ist auch ein Eingeständnis.

Immer wieder wurde Qatar Airways mit anderen Fluggesellschaften in Verbindung gebracht. Dass die Golfairline beim Mutterkonzern von British Airways, Iberia und bald vielleicht auch Aer Lingus einsteigen könnte, damit hat aber kaum einer gerechnet. Wie die arabische Fluglinie am Freitag (30. Januar) mitteilte, tut sie aber genau das – beziehungsweise, sie hat es schon getan.

Qatar Airways kaufte still und leise 9,99 Prozent der IAG-Aktien zusammen. Das Paket hat einen Wert von 1,6 Milliarden Euro. Doch warum gibt Qatar Airways so viel Geld für einen Minderheitsanteil aus? «IAG stellt einen erstklassige Möglichkeit dar, um unsere Strategie gegen Westen weiter zu entwickeln», erklärt Vorstandsvorsitzender Akbar Al Baker. Seine Airline ist in Amerika nicht stark. Sie fliegt nur nach Argentinien (Buenos Aires), Brasilien (São Paulo), Kanada (Montreal) und in die USA (Boston, Dallas, Houston, Miami, New York, Philadelphia und Washington).

Bereits über Oneworld verbandelt

British Airways und Iberia zusammen sind dagegen in Nord- und Südamerika eine Macht. Qatar könnte also vermehrt Passagiere nach London, Madrid und allenfalls Dublin fliegen, um sie von dort mit den neuen Partnern British Airways, Iberia und Aer Lingus weiter fliegen zu lassen. Offenbar erkennt man in Doha, dass man aus eigener Kraft nicht mehr weiter kommt. Zu stark sind die Golf-Konkurrenten Etihad und Emirates.

Qatar und die IAG-Fluglinien sind auch bereits über die Allianz Oneworld miteinander verbunden. In Doha scheint man davon überzeugt zu sein, dass der Einstieg eine gute Sache ist. Vorerst sei keine Erhöhung der Beteiligung vorgesehen. Über die Zeit sei ein Ausbau aber denkbar. Auch bei IAG freut man sich. «Wir werden mit ihnen über einen Möglichkeiten zur Verstärkung unser Zusammenarbeit in der Zukunft sprechen», so IAG-Chef Willie Walsh.