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Vorfall in Indonesien

Pilot torkelt zu Einsatz und lallt im Cockpit

Zuerst taumelte der Pilot von Citilink durch die Sicherheitskontrolle, dann lallte er bei der Durchsage an die Passagiere. Nun ist der Betrunkene seinen Job los - mit ihm zwei Manager der indonesischen Billigairline.

Er versucht sich zusammenzureißen. Wacker schreitet der Pilot von Citilink durch die Schleuse der Sicherheitskontrolle am Juanda International Airport von Surabaya. Seine Bewegungen sind fahrig. Als er abgetastet wird, kippt er leicht nach vorne. Er grinst. Danach holt der 32-Jährige sein Gepäck vom Förderbrand und beginnt zu taumeln. Zwei Mal fällt ihm etwas hinunter. Die Sicherheitsbeamten schauen dem Treiben konsterniert zu, greifen aber nicht ein.

Der Pilot hätte am Mittwoch (28. Dezember) einen Airbus A320 der Garuda-Billigtochter Citilink mit 154 Passagieren an Bord nach Jakarta fliegen sollen. Trotz auffälligem Verhalten schaffte er es bis ins Cockpit. Dort wandte er sich an die Reisenden. Doch die verstehen nicht, was der Mann im Cockpit ihnen sagen soll. Denn der lallt. «Es waren unzusammenhängende Worte», so ein Passagier zu einem Radiosender. Mal habe er gemurmelt, mal geschrien.

Passagiere steigen aus

Die meisten der Passagiere auf Flug QG800 entscheiden sich nach der Durchsage auszusteigen. Sie verlangten am Gate einen neuen Piloten. Der traf nach einer Stunde ein und ersetzte den scheinbar betrunkenen Mann im Cockpit.

Inzwischen wurde der Pilot von Citilink entlassen. Doch nicht nur er musste gehen. Die Billigtochter der Nationalairline Garuda entließ auch zwei Topmanager, darunter den Verantwortlichen für den Betrieb. Transportminister Budi Karya entschuldigte sich beim Volk für den Vorfall. Er versprach eine strengere Aufsicht.

Alkohol, oder…?

Unklar ist noch, weshalb das Verhalten des Piloten so merkwürdig war. Ein erster Test ergab keinen Alkohol im Blut. Weitere Untersuchungen sollen nun Klarheit bringen. Der Mann war in ärztlicher Behandlung und nahm Medikamente, was er der Airline verschwiegen hatte. Das erachtete Citilink als Entlassungsgrund.