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So will Ryanair auf die Langstrecke

Lufthansa und Co. aufgepasst: Noch nie waren die Pläne von Ryanair so konkret, auch Langstrecken anzubieten. Nun verriet Chef Michael O'Leary Details dazu.

«Die Preise auf Langstrecken sind zu hoch.» Dieser Aussage von Ryanair-Chef Michael O’Leary stimmen wohl eine ganze Reihe Reisender zu. Offenbar will der exzentrische Manager daraus nun wirklich Kapital schlagen. Schon lange deutete er an, mit Ryanair ins Langstrecken-Geschäft einsteigen zu wollen. Meist tat man das aber als weiteres Hirngespinst oder PR-Gerede ab. Doch nun scheint der Plan doch konkreter zu werden. Es bestehe ein großes Wachstumspotenzial in dem Bereich, so O’Leary diese Woche an einer Veranstaltung. Und er hat auch schon ziemlich genaue Vorstellungen, wie eine Transatlantik-Ryanair operieren würde.

Anfangs würde Ryanair von drei europäischen Städten aus drei Destinationen in den USA anfliegen – mit sieben Flugzeugen. Jedes Jahr, so O’Leary beim World Low Cost Airline Congress in London, würde dann die Flotte um sieben Flieger wachsen. Die Ticketpreise, so der Manager laut der französischen Wirtschaftszeitung Les Echos, dürften bei zehn Euro beginnen. Insgesamt peilt O’Leary mit Ryanair eine Langstreckenflotte von 40 bis 50 Fliegern an.

40 bis 50 Flieger

Auch eine Neuerung dürfte es geben, sagte er laut dem Fachmagazin Aviation Week. Anders als auf der Kurz- und Mittelstrecke soll es bei Ryanair auf der Langstrecke eine Business Class geben – und wohl auch Essen für die Economy-Passagiere. Doch bis es so weit ist, müssten laut O’Leary auch die Bedingungen stimmen. «Das alles kann erst passieren, wenn wir ein paar Flieger bekommen», sagte er bei der Konferenz. Diese müssten sehr effizient sein und «billiger». Billiger als was – das spezifizierte er nicht. O’Leary ist bekannt dafür, dass er mit solchen Aussagen die Flugzeughersteller zu Rabatten aufruft.