Letzte Aktualisierung: um 23:25 Uhr

Easyjet schafft Check-in-Schalter ab

Der Billigflieger folgt dem Konkurrenten Ryanair. Schalter fürs Einchecken gibt es bei Easyjet bald nicht mehr. Wer Gepäck hat, soll es selbst aufgeben.

Für manche Passagiere ist es ein Traum, für manche einfach nur ein ärgerlicher Abbau von Service. Die Fluggesellschaft spart mit dem Schritt auf jeden Fall viel Geld. Der britische Billigflieger Easyjet schafft die Schalter ab, an denen Passagiere einchecken können. In Zukunft ist Online-Check-in Pflicht. Wer das aus irgendeinem Grund zu Hause nicht kann, darf dafür aber einen Selbstbedienungskiosk am Flughafen nutzen – gratis, immerhin. Passagiere sollen es aber nur «in absoluten Ausnahmen machen», heißt es von der Fluggesellschaft.

Schalterlos fliegt Easyjet ab dem 30. April. Doch wie ein Sprecher gegenüber der britischen Zeitung The Telegraph erklärt, gebe es eine Übergangszeit, in der sich die Passagiere an die neue Regelung gewöhnen können. «Wir wollen unseren Kunden, das geben, was sie sich wünschen und das sind günstigere Tickets und eine effiziente Reise», begründete der Sprecher den Schritt. Man habe festgestellt, dass viele Passagiere sich darüber freuen, am Flughafen möglichst alles selbst zu erledigen.

Gepäck selbst aufgeben

Das können Reisende in Zukunft sogar bei der Gepäckabgabe. Für diejenigen, die eine Tasche einchecken möchten, gibt es Drop-off-Schalter, an denen sie ihre Gepäckstücke selbst aufgeben können. 80 Prozent der Passagiere würden ohnehin schon per Internet einchecken, so Easyjet. Da sei das Self-Check-In ein logischer nächster Schritt.

Der irische Konkurrent Ryanair schaffte den Flughafen-Check-in bereits 2009 ab. Wer das vergisst, muss draufzahlen. Eine Passagierin machte im vergangenen Jahr im Internet Furore, als sie vergaß, die vier Bordkarten ihrer Familie auszudrucken. Am Flughafen musste sie 240 Pfund zahlen. Ungerecht, fanden viele Passagiere. Die Frau sei «eine Idiotin», fand Ryanair-Chef Michael O’Leary. Easyjet will solche Vorfälle verhindern. Man werde den Prozess definitiv freundlicher angehen, als der Konkurrent, versichert ein Sprecher.