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Flugausfälle und rote Zahlen

Spicejet die neue Kingfisher?

Eigentlich galt Spicejet nach dem Aus von Kingfisher als die Hoffnung der indischen Luftfahrtbranche. Nun droht die Billigairline dasselbe Schicksal zu ereilen.

/span>Fünf Quartale in Folge schreibt Spicejet nun schon Verluste. 3,1 Milliarden Rupien oder 41 Millionen Euro waren es zwischen Anfang Juni und Ende September. Die Buchprüfer sahen sich inzwischen veranlasst, einen Vermerk im Quartalsbericht anzubringen. Es gebe «Umstände, die auf auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hinweisen, die Fragen zur Fortführungsfähigkeit der Gesellschaft aufwerfen», schrieben sie.

Wie es weitergeht, ist unklar. Denn momentan streicht die indische Billigairline vierzig Flüge pro Tag. Als offiziellen Grund für die Annulierung nennt Spicejet eine «Flotten-Restrukturierung». Was genau das heißt, ist aber nicht klar. Nur noch 26 von insgesamt 35 Boeing 737 heben momentan ab. Die Zeitung Economic Times berichtet, dass Spicejet sich die neun stillgelegte Boeings einfach nicht mehr leisten kann und sie daher an die Leasingfirmen zurück geben muss. Eine andere Quelle berichtet, dass der Grund sei, dass Spicejet mehrere Male die Flieger zu spät zur Wartung gebracht habe.

Flieger zurück an Leasingfirmen?

In den Medien kocht entsprechend die Gerüchteküche hoch. Spicejet sei die neue Kingfisher Airlines, nicht mehr lange und es sei vorbei, mutmaßen einige Kommentatoren. Die Airline weist die Vorwürfe von sich. Man sei auf bestem Weg, bald Gewinn zu machen.

Doch der Ruf von Spicejet leidet. Noch vor kurzem war die Fluggesellschaft eine der beliebtesten Fluglinien des Landes. Ticket-Ausverkäufe zu Tiefstpreisen und andere Angebote machten sie zum Passagierliebling. Damit ist es vorbei, berichten Reisebüros. «Wir bekommen über tausend Anrufe am Tag, weil Spicejet so viele Flüge absagt», so eines der größten Reiseunternehmen von Indien. Weil die Leitungen heiß liefen, könne man nicht alle Anrufe beantworten. «Die Kunden sind sehr sauer auf die Fluggesellschaft», so der Chef des Reiseunternehmens weiter. «Die Entschädigungen kommen auch oft erst deutlich später als in den versprochenen fünf Tagen.»

Eine Kapitalspritze als Rettung von Spicejet?

Doch noch ist es nicht vorbei. Die Times of India berichtet, dass der Airline des Milliardärs Kalanidhi Maran ein großes Investment bevorstehe. Die Kapitalspritze werde alle momentan bestehenden Probleme beheben und die Airline auf den Weg der Besserung schicken, so die Hoffnung des Managements. Eine offizielle Bestätigung der Meldungen steht allerdings noch aus.