Letzte Aktualisierung: um 13:30 Uhr

Unglücksflug von Air Asia

QZ8501 durch Luft geschleudert?

Neue Radardaten zeigen: Der A320 von Air Asia stieg nicht nur steil, er fiel auch rasant. Das kann kaum von den Piloten herbeigeführt worden sein.

title=”Air-Asia-Unglücksflug QZ8501 A320 stieg «unglaublich» steil” href=”http://www.aerotelegraph.com/flug-qz8501-air-asia-ungewoehnlich-schneller-aufstieg-stroemungsabriss” target=”_self”>«Unglaublich steil» sei der Airbus A320 gestiegen, bevor er schließlich ins Meer stürzte. Dies hieß es kürzlich aus Ermittlerkreisen. Nun gibt es Zahlen zu Flug QZ8501, die nicht nur einen steilen Anstieg, sondern auch ein rasantes Sinken andeuten. 2000 bis 3000 Meter in der Minute sei der Airbus A320 zwischenzeitlich angestiegen, twitterte ein Experte, der bereits ein Radarbild publiziert hatte nun. Beim Absinken sind die Zahlen noch erschreckender. Rund 7300 Meter in der Minute sei der Flieger gefallen.

Sollten die Daten stimmen, wäre das für die Piloten sehr unangenehm gewesen. Am stärksten ist die Steigung in der Regel beim Start. Dann beträgt sie zwischen 900 und 1300 Meter. Auf der Reiseflughöhe, wenn ein anderer Luftwiderstand herrscht, wäre selbst das aber kaum machbar. Ein A320-Pilot einer großen europäischen Airline bestätigt gegenüber aeroTELEGRAPH, dass es kaum möglich wäre, das Flugzeug so steil steigen zu lassen. Die Geräte würden intervenieren.

Sturm war enorm stark

Meteorologen spekulieren nun, dass der Sturm eventuell in der Lage war, den A320 so herumzuschleudern. Zudem könnte das Unwetter in den Cumulonimbus-Wolken, durch welche die Maschine von Air Asia flog, zu Vereisung geführt haben. Die Piloten im Cockpit könnten also machtlos gewesen sein. Unter Umständen könnte das auch erklären, warum sie kein Notsignal aussandten.

Doch bis wirklich klar ist, was mit dem Flugzeug passierte, muss man abwarten, bis die Blackbox auftaucht. Die Suche nach dem Flugschreiber wird allerdings momentan durch hohe Wellen und weiterhin schlechtes Wetter behindert. Immerhin wurden inzwischen aber vier große Wrackteile gesichtet – wovon eines 18 Meter lang ist – und rund dreißig Leichen geborgen.

Einige Leichen noch angeschnallt

Immer mehr erinnert Flug QZ8501 von Air Asia an Unglücksflug AF447 von Air France. Bei jenem Absturz stieg der Kopilot ebenfalls sehr steil an, weil er keine richtigen Geschwindigkeitsangaben bekam. Dadurch führte er den A330 zum Strömungsabriss. Der Jet verlor den Auftrieb und stürzte innerhalb von etwas mehr als drei Minuten von rund 13.000 Metern Höhe ins Meer.

Andere Experten vermuten eine Notwasserung. Dagegen spricht jedoch, dass bislang keine Leichen mit Schwimmwesten gefunden wurden. Einige waren sogar noch angeschnallt. Das deutet eher auf einen schnellen Vorgang hin. Gewissheit kann es aber erst geben, wenn der Flugschreiber ausgewertet worden ist.