Letzte Aktualisierung: um 13:29 Uhr

Streik verlängert

Keine Aussicht auf Einigung bei British Airways

Seit mehreren Wochen streiken die neu angestellten Flugbegleiter von British Airways nun schon. Es dürfte noch eine Weile so weitergehen.

Den ganzen Juli herrschte bei British Airways Ausnahmezustand: Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der so genannten Mixed Fleet legten die Arbeit nieder, um für bessere Bezahlung und Konditionen zu demonstrieren. Und es sieht derzeit ganz so aus, als würde auch der komplette August ein Streikmonat bei der britischen Fluggesellschaft werden.

Die Gewerkschaft Unite kündigte an, den Streik bis zum 30. August fortzuführen, sollte das Management dem Personal nicht entgegenkommen. Ende Juli hatte die British-Airways-Mutter IAG glänzende Halbjahresresultate präsentiert und die Gewinnprognose für das Jahr angehoben. «Das zeigt, dass British Airways sich leisten kann, höhere Löhne zu zahlen», argumentiert Unite in einer Mitteilung.

«Halbherziges Angebot»

Neben den höheren Löhnen will die Gewerkschaft außerdem, dass British Airways die Strafen für streikende Mitarbeiter zurückzieht. Die Streikenden erhalten für 2017 keine Boni mehr und ihnen wurde die Möglichkeit von Standby-Flügen sowie vergünstigten Flugtickets genommen. Ende Juli hatte British Airways den Flugbegleitern angeboten, dass sie die Vergünstigungen wieder erhalten – falls der Streik bis zum 1. August zu einem Ende kommt.

Das ist nicht geschehen. Laut Oliver Richardson von Unite sei das nur ein halbherziges Angebot, das man nicht akzeptieren könne. British Airways müsse zurück an den Verhandlungstisch kommen und mit Drohungen aufhören. British Airways erklärt, man habe der Gewerkschaft eigentlich bereits vor Monaten einen Vorschlag für neue Tarife gemacht, welchen Unite akzeptiert habe. Aber die Gewerkschaft habe das den Mitgliedern nie zur Abstimmung vorgelegt. Laut Unite habe es keinen annehmbaren Vorschlag gegeben.

Die meisten Flüge finden statt

Nicht nur in der Sache steht es bei British Airways und den Angestellten Aussage gegen Aussage. Laut Unite liegen diese bei neu angestellten Flugbegleitern teilweise bei 16.000 Pfund (rund 18.200 Euro). British Airways widerspricht dem weiterhin. Niemand erhalte weniger als 21.000 Pfund im Jahr und diese Bezahlung sei im Rahmen dessen, was auch die Konkurrenz zahle. Zum Vergleich: Bei Lufthansa verdient ein Einsteiger in der Kabine rund 22.000 Euro brutto.

Die Reisenden bemerken vom aktuellen Streik so gut wie gar nichts. Zum einen liegt das daran, dass nur ein Teil der Flugbegleiter zur Mixed Fleet gehört – etwa ein Drittel. Und von diesen streikt nur etwa die Hälfte – was zum Teil sicher an den Konsequenzen liegt, die für Streikende resultieren. Durch Anpassungen beim Einsatz des arbeitenden Personals lässt sich so daher einiges auffangen. Zum anderen greift British Airways auf geleaste Flieger von anderen Airlines zurück und bucht einige Passagiere auch auf andere Verbindungen um.