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Joint Venture

Boeing hofiert Embraer mit neuem Deal

Die Amerikaner wollen noch immer mit den Brasilianern ins Geschäft kommen. Die Übernahme von Embraer durch Boeing ist aber vom Tisch.

Michel Temer wurde von der Neuigkeit überrascht und reagierte umso harscher. «Unter meiner Regierung wird Embraer nie verkauft», sagte der brasilianische Präsident nach Bekanntwerden der Pläne von Boeing, den brasilianischen Konkurrenten übernehmen zu wollen. Die Amerikaner wollten sich so im Bereich Regionaljets verstärken, wo sie Lücken im Angebot haben.

Die Übernahme ist inzwischen offenbar denn auch vom Tisch. Zu groß war der Widerstand in Brasilien. Wie die brasilianische Wirtschaftszeitung Valor Econômico schreibt, stünden jetzt weniger enge Kooperationsformen zur Diskussion. Konkret werde vor allem über ein Joint Venture gesprochen, in dem die beiden Konzerne eng zusammenarbeiten würden. Dabei soll es neben der zivilen auch um die militärische Sparte gehen.

Stärker im Verkauf und im Service

Boeing gefalle nicht nur die Komplementarität der Produktpalette. Offenbar sind die Amerikaner auch beeindruckt, wie schnell und wie pünktlich die Brasilianer die modernisierte E2-Jet-Familie auf den Markt brachten. Offenbar ist Embraer besonders bei der die Entwicklung unterstützenden Software sehr stark, so Valor Econômico.

Embraer wiederum würde vom großen Verkaufsnetz profitieren, das Boeing weltweit anbieten kann. Auch im Service für Kunden wäre man gemeinsam stärker. Beides könnte helfen, mehr Embraer-Jets zu verkaufen.