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Sommer 2022

Austrian Airlines will Ryanair mit Ausbau in die Ecke drängen

Ryanair will die österreichische Nationalairline in Wien überflügeln. Austrian Airlines reagiert mit einem markanten Ausbau des Angebots für Sommer 2022.

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Auf der einen Seite steht der ungestüme Herausforderer aus Irland, auf der anderen der langjährige Champion aus Österreich. Sie schenken sich nichts. Beide wollen sie unbedingt gewinnen und die Nummer eins in Wien sein.

Die ersten Runden gingen an den Titelverteidiger Austrian Airlines. Mehrmals hat Ryanair schon angegriffen und angekündigt, am größten österreichischen Flughafen bald größer als der Rivale zu sein. Doch statt Expansion stand zuletzt eine deutliche Schrumpfung an.

Zehn zusätzliche Flugzeuge im Einsatz

Noch ist Ryanair aber nicht KO. Für Sommer 2022 kündigte die Billigairline zusammen mit ihrer Tochter Lauda einen massiven Ausbau in Wien an. 19 Flugzeuge will sie dann ab Schwechat betreiben und damit 90 Strecken bedienen. «Das sind mehr Kurzstrecken-Routen von und nach Europa als bei Austrian Airlines», freute sich Ryanair-Group-Chef Michael O’Leary Ende September.

Etwas benommen war AUA danach und musste sich zuerst fassen. Jetzt schlägt der Titelverteidiger zurück. Man werde den Billigairlines «mit einem deutlich attraktiveren Angebot entschieden entgegentreten», so die Fluggesellschaft am Dienstag (9. November) in einer Medienmitteilung. Im Vergleich zur eben abgelaufenen Sommersaison werde man in den heißen Monaten 2022 die Kapazität deutlich erhöhen – rechnerisch um zehn Flugzeuge. 110 Ziele will sie dann anbieten, inklusive der Langstreckendestinationen.

Seitenhhiebe gegen Billigairlines

Neue Strecken sind kaum geplant. Austrian Airlines sieht aber für kommenden Sommer und damit die buchungsstärkste Saison deutlich höhere Frequenzen zu vielen Zielen vor. Es gebe «Aufstockungen im gesamten Europa-Netz», so die Fluglinie. So wird sie bis zu drei Mal täglich von Wien nach Amsterdam, Bukarest, Mailand, Palma und Stockholm fliegen, zwei Mal täglich nach Athen, Barcelona, Larnaca und Tel Aviv sowie neun Mal pro Woche nach Heraklion, bis zu sechs Mal wöchentlich nach Rhodos oder bis zu vier Mal nach Korfu, Kos und Zakynthos. Auch Richtung Sizilien sind mehr Flüge geplant.

Und dann teilt AUA noch ein paar Seitenhiebe aus. Die Billigairlines würden Dumpingpreise sicherlich wieder anbieten. Und das gehe «am Ende auf Kosten der Arbeitnehmer:innen, des Wirtschaftsstandorts Österreich und der Umwelt», so die Fluggesellschaft. Selber stehe man für «verantwortungsvolles Wirtschaften» und «faire Arbeitsbedingungen». Doch auch die rot-weiße Fluglinie weiß: Eine gewonnene Runde bedeutet noch nicht den Sieg.