Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

Alitalias Hoffnung ruht auf Etihad

Nach der Absage von Air France-KLM sieht sich die italienische Nationalairline nach einem neuen Partner um. Einer sagte bereits ab. Im Fokus steht nun Etihad.

Kurze Zeit sah es so aus, als wäre Alitalia gerettet. Mitte Oktober gab die Regierung in Rom bekannt, die Aktionäre hätten im Grundsatz zugesagt, das Kapital der nationalen Fluggesellschaft um 300 Millionen Euro zu erhöhen. Doch letzten Mittwoch (13. November) wurde man quasi wieder zurück auf Feld eins katapultiert. Denn Air France-KLM macht nicht mit. Der Konzern ist nicht bereit, nochmals 75 Millionen Euro einzuschießen. Sein Anteil an Alitalia sinkt nun von 25 auf rund 5 bis 10 Prozent.

Dabei gaben sich das Management und der Aufsichtsrat Mühe. Sie verabschiedeten einen Plan, der «massive Einsparungen» vorsieht. Die Rede ist von einem Abbau von weiteren rund 2000 Stellen. Details sind noch keine bekannt. Doch Air France-KLM blieben trotz Kostensenkung die Schulden und damit das Risiko zu hoch.

Delegation soll nach Abu Dhabi reisen

Nun muss ein anderer Aktionär gesucht werden. Ein potenzieller neuer Investor sagte bereits ab. Alitalias Skyteam-Partner Aeroflot ließ verlauten, man werde die Fluglinie weder übernehmen noch sie finanziell unterstützen. Deshalb blickt man in Rom nun wieder in Richtung Südosten. «Das könnte eine interessante Gelegenheit sein», sagte Bin Saeed Al Mansouri, Wirtschaftsminister der Vereinigten Arabischen Emirate schon Anfang Oktober. Italien zähle schließlich jährlich 40 Millionen Touristen. Zuerst müsse Alitalia aber saniert werden.

Das genau geschieht nun. Daher kommt Etihad als Partner wieder groß ins Spiel. Schon am kommenden Montag werde ein Vertreter der Regierung und von Alitalia nach Abu Dhabi reisen, um dort Gespräche aufzunehmen, behauptet die Zeitung Il Messaggero.

Eine Rolle für Darwin?

Vielleicht machen vor diesem Hintergrund auch die Gerüchte mehr Sinn, dass Etihad an der Schweizer Regionalfluglinie Darwin Airline interessiert sein soll. Denn die ist inzwischen besonders stark in Italien tätig. Darwin könnte als kostengünstiger Zubringer für die nochmals abgespeckte Alitalia innerhalb von Italien aber auch von Europa durchaus interessant sein.