Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

Eine eigene Airline für Vilnius

Offenbar gibt es in Litauen bald eine neue Fluglinie. Zumindest, wenn der Bürgermeister von Vilnius seine ambitionierten Pläne umsetzen kann.

Arturas Zuokas hat Großes vor. In einem Interview mit der litauischen Wirtschaftszeitung Verslo Zinios kündigte der Bürgermeister der litauischen Hauptstadt an, dass Litauen schon bald wieder eine eigene Airline haben soll. «Lithuanian Express» soll diese heißen. Um das Projekt zu realisieren, hat sich Zuokas an litauische Unternehmen gewandt. «Wir wollen mindestens eine Million Euro zusammen bekommen», so der Bürgermeister. Mit zwölf verschiedenen Konzernen habe man schon Gespräche geführt. Um die 100’000 Litas (rund 30’000 Euro/34’000 Franken) erwartet sich Zuokas von jeder der Firmen. Die Stadt selber solle sich auch an der neuen Fluglinie beteiligen.

«Schon bald soll Vilnius seine eigene Fluggesellschaft haben», kündigt Zuokas an. Was genau «bald» bedeutet, ist aber Definitionssache – einen wirklichen Businessplan gibt es nämlich offenbar noch nicht. Daran arbeite man gerade. Ebenso wie an verschiedenen Vorverträgen. Man erkunde gerade noch, welche Modelle die aussichtsreichsten seien. Sehr vielversprechend sei ein Angebot eines Litauers, der Teilhaber einer großen südafrikanischen Airline sei. Obwohl das alles noch recht vage klingt, hat Zuokas schon ziemlich konkrete Pläne für die Aktivitäten von Lithuanian Express: Mit zwei Fliegern könne man sechs mal die Woche Flüge anbieten.

«Bald» ist Definitionssache

Litauen besitzt derzeit keine Passagier-Linienfluggesellschaften. Derzeit operieren lediglich Charter und Frachtanbieter aus dem kleinen baltischen Land heraus. Im Mai 2011 hatte Zuokas Pläne vorgelegt, zusammen mit der isländischen Billigfluglinie Iceland Express Lithuanian Express zu betreiben. Solche Pläne hatten die Isländer schon 2009, sie wurden dann aber nie umgesetzt. Im Juli meldeten dann litauische Medien, Lithuanian Express arbeite mit dem chinesischen Tourismusanbieter Comwa zusammen, um Flüge nach Peking anzubieten. Die Geschichte um die Airline könnte deshalb noch einige Wendungen erleben.