Letzte Aktualisierung: um 12:01 Uhr

Falsche Flüge

Verwechselte Kinder: Klage gegen Jetblue

Ein fünfjähriges Kind reiste mit Jetblue alleine von der Dominikanischen Republik zurück in die USA. In New York wartet seine Mutter. Es stieg zwar ein Junge aus, aber nicht der richtige. Nun klagt die Mutter.

Maribel Martinez reiste vergangenen Juli zusammen mit ihrem fünfjährigen Sohn zum Verwandtenbesuch in die Dominikanische Republik. Während sie nach einer Woche in die USA zurückkehrte, blieb der kleine Andy noch auf der Insel und genoss seine Schulferien. Am 17. August brachte ihn seine Tante zum Flughafen Santiago de los Caballeros und übergab ihn einem Mitarbeiter von Jetblue.

Die Mutter hatte für ihn die Spezialbetreuung für allein reisende Kinder gebucht. Für so genannte unaccompanied minors – im Branchenslang UMs genannt –  verlangt die Billigairline 100 Dollar Spezialgebühr pro Flugstrecke. Dafür bekommen die jungen Fluggäste eine exklusive Behandlung und die Eltern wissen ihre Kinder gut aufgehoben.

Nach Boston statt nach New York

Am Flughafen New York JFK wartete an jenem Tag Maribel Martinez freudig auf ihren Sohn. Aus dem Flugzeug stieg auch ein Fünfjähriger aus, der das Gepäck und den Pass ihres Sohnes trug. Doch es war nicht Andy. «Ich dachte, er sei entführt worden», so Martinez.

Wie es bei Jetblue am Flughafen Santiago de los Caballeros zur unglücklichen Vertauschung der zwei Buben kam, ist noch nicht klar. Andy war aber nach Boston geflogen worden. Und der Junge, der nach Boston sollte, wurde in New York ausgeladen. Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen. Jetblue bot der Mutter die Rückerstattung des Ticketpreises und Gutscheine im Wert von 2100 Dollar an. Sie lehnte ab.

«Großer emotionaler Stress, extreme Angst»

Nun hat er ein gerichtliches Nachspiel. Martinez verklagte Jetblue. Sie macht in ihrer Klageschrift geltend, «großen emotionalen Stress, extreme Angst» und andere schreckliche Zustände erlitten zu haben. Welche Entschädigung sie fordert ist nicht festgehalten.