Letzte Aktualisierung: um 16:12 Uhr

Die Spur von Nemo

Der Schneesturm an der Ostküste der USA veranlasste Fluggesellschaften, Tausende Flüge zu streichen. Das kostet sie Millionen

Dieses Mal war es nicht schwer, Nemo zu finden. Der Wintersturm, dem die Meteorologen den Namen des niedlichen Clownfisches gaben, kündigte sich lautstark und sichtbar sich an. Von Süden her zog er der Ostküste der Vereinigten Staaten entlang nordwärts. In der Nacht auf Samstag (9. Februar) traf er in New York ein, am frühen Morgen Lokalzeit erreichte Nemo Boston und am Abend wird er im nördlichen Bundesstaat Maine erwartet. Heftiger Schneefall von 60 Zentimetern innerhalb weniger Stunden und starke Böen mit bis zu 120 Stundenkilometern Geschwindigkeit begleiteten den Blizzard. Mehrere Hunderttausend Haushalte waren in der Folge ohne Strom. Das Leben in den betroffenen Regionen kam über weite Strecken zum Erliegen. Auch an den Flughäfen.

Die großen Airports an der Ostküste wurden denn auch in Anbetracht des Schneesturms bereits am Freitag immer ruhiger. Insgesamt fielen gemäß dem Flugverfolgungsportal Flightaware am Freitag 3200 Flüge innerhalb der und in die USA aus. Die allermeisten davon als Folge von Nemo. Am stärksten betroffen war der Flughafen Newark mit 403 gestrichenen Flügen, gefolgt von New York JFK (331), New York La Guardia (329), Boston Logan (312) und Toronto (265). Am heutigen Samstag dürften weitere rund 1600 Flüge gestrichen werden.

Millionenhohe Kosten

Auch Fluggesellschaften aus Deutschland und der Schweiz strichen Flüge in die Vereinigten Staaten. Die Lufthansa sagte am Freitag und Samstag mindestens acht Flüge nach Boston, New York JFK und Newark und zurück ab. Bei Air Berlin wurden die Flüge von Düsseldorf nach New York JFK und retour annulliert. Bei Swiss fielen insgesamt zwölf Flüge ab Zürich und Genf mit den Zielen Boston und New York aus.

Das Naturereignis kann für die Branche teuer werden. Als vergangenen Oktober Wirbelsturm Sandy die Ostküste der USA lahmlegte, verloren die Fluggesellschaften wegen Flugausfällen je nach Schätzung zwischen 200 und 400 Millionen Dollar. Damals mussten allerdings über 20’000 Flüge annulliert werden.