Letzte Aktualisierung: um 16:56 Uhr

China und Nepal

Streit wegen geschenkten Flugzeugen

China hat Nepal zwei Flugzeuge geschenkt. Das kleine Land verpflichtete sich im Gegenzug, drei weitere Harbin Y-12 und MA60 für Nepal Airlines zu kaufen. Doch die Staatsairline will nicht.

Am Anfang stand ein Geschenk. 2014 spendete China dem kleinen Nachbarland im Süden zwei Flugzeuge. Die staatliche Nepal Airlines bekam eine 18-plätzlige Harbin Y-12E. Die 14,9 Meter lange Turbopropmaschine kann bis zu 1340 Kilometer weit fliegen und 5300 Kilogramm laden. Zudem übergab ihr die Volksrepublik eine 58-sitzige MA60. Sie ist 24,3 Meter lang und kann bis zu 1600 Kilometer weit fliegen und 21’800 Kilogramm laden.

Doch so richtig zufrieden war man in Nepal mit dem Geschenk nicht. Die beiden Flieger erwiesen sich im täglichen Einsatz im gebirgigen Land als nicht besonders geeignet. Darum wollte die Regierung Nepals den Vertrag nicht mehr einhalten, den sie in Zusammenhang mit dem Geschenk eingegangen war. Im Gegenzug zur Gratis-Abgabe der beiden Flieger hatte sich das land verpflichtet, weitere 3 Harbin Y-12 und 1 weitere MA60 für Nepal Airlines zu kaufen. China hatte der Regierung dafür einen günstigen Kredit gewährt.

Kennzeichnung zu früh aufgetragen

Wegen der Differenzen zwischen China und Nepal zieht sich die Transaktion bis heute hin. Der Aufsichtsrat von Nepal Airlines hat sich bereits gegen die Übernahme weiterer chinesischer Flieger ausgesprochen. Die Regierung aber sieht sich in der Pflicht. Sie stellte aber Bedingungen für eine Übernahme. Die vier Flugzeuge stehen inzwischen bei den Herstellern in China fertig bemalt bereit.

Doch nun gibt es aus Nepal erneut Protest. Auf den Flugzeugen sei bereits die nepalesische Kennzeichnung aufgemalt. Das sei illegal, sagt gemäß lokalen Medien die  Civil Aviation Authority of Nepal. Die Chinesen hätten kein Recht, diese Nummern schon aufzutragen. Dazu brauche es eine Erlaubnis aus Nepal. Und die sei nicht erteilt worden.

Indien und China buhlen um Nepal

Der an sich kleine Zwischenfall zeigt, wie verfahren die Lage ist. Nepal liegt zwischen Indien und China. Beide Länder versuchen, das kleine Land in ihre Einflusssphäre zu ziehen. Eine der Großmächte zu verärgern, ist heikel.