Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

Kerosin nicht bezahlt

Spicejet-Flieger am Boden

Mehr als 100 Flüge der indischen Spicejet fielen aus, weil die Airline ihre Rechnungen nicht begleichen konnte. Ob die Airline noch zu retten ist, steht in den Sternen.

Noch vor kurzem hatte Spicejet den Vergleich mit Kingfisher von sich gewiesen. Doch die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Billigairline ein ähnliches Schicksal ereilen könnte wie die Fluglinie von Milliardär Vijay Mallya, die inzwischen pleite ist. Am Mittwoch (17. Dezember) fielen mehr als hundert Flüge aus, weil Spicejet den Treibstoff nicht zahlen konnte.

Am Nachmittag hatte sich Spicejet dann mit den Ölunternehmen geeinigt und die Flüge konnten wieder starten. 15 Tage Zeit hat Spicejet nun, um die offenen Rechnungen zu begleichen. Doch wie sie das schaffen will, ist unklar.

Verluste seit fünf Quartalen

Die Sun Group als Mutterunternehmen der Airline hat mitgeteilt, dass es keine Möglichkeit hat, die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Spicejet aus dem Schuldensumpf zu ziehen. 300 Millionen Dollar wären nötig, um Spicejet zu retten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Fünf Quartale in Folge schreibt Spicejet nun schon Verluste. 3,1 Milliarden Rupien oder 41 Millionen Euro waren es zwischen Anfang Juni und Ende September. Die Buchprüfer sahen sich inzwischen veranlasst, einen Vermerk im Quartalsbericht anzubringen. Es gebe «Umstände, die auf auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hinweisen, die Fragen zur Fortführungsfähigkeit der Gesellschaft aufwerfen», schrieben sie.

Spicejet kann nicht mehr alle Flieger betreiben

Nur noch 26 von insgesamt 35 Boeing 737 von Spicejet heben momentan ab. Die Zeitung Economic Times berichtet, dass Spicejet sich die neun stillgelegten Boeings einfach nicht mehr leisten kann und sie daher an die Leasingfirmen zurückgeben muss. Eine andere Quelle berichtet, dass der Grund sei, dass Spicejet mehrere Male die Flieger zu spät zur Wartung gebracht habe.