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Die absurde Geschichte von Sólyom

Die neue Fluglinie ging vor dem ersten Flug pleite. Nun kommt Sólyom Hungarian Airways mit einem neuen Besitzer zurück. Die Sache bleiben verworren.

Sólyom Hungarian Airways wollte nicht klein beginnen, sondern gleich ganz groß loslegen. Schließlich war ihr Ziel, die neue Malev zu werden. Sechs Maschinen und 700 Angestellte wollte die Fluggesellschaft zum Start im August ursprünglich besitzen. Bis 2017 sollten die Flotte dann auf 50 Flugzeuge und der Personalbestand auf 3000 anwachsen. Drei Millionen Passagiere schrieben die Verantwortlichen von Sólyom für das erste Betriebsjahr in den Businessplan. Im Jahr 2017 wollten sie dann schon acht Millionen Menschen ab Budapest nach Europa und in den Nahen Osten fliegen.

Doch es kam ganz anders. Der Start wurde zuerst um ein paar Wochen verschoben. Und bevor Sólyom Hungarian Airways dann doch noch loslegen konnte, war das Abenteuer auch schon vorüber. Der angebliche Investor aus dem Oman hatte sich zurückgezogen. Das Unternehmen war damit pleite, bevor es je geflogen war. Offenbar hatte die Fluglinie auch nie eine richtige Lizenz besessen, wie nach dem Aus ebenfalls bekannt wurde.

Erfahrung in Afrika, nicht in der Luftfahrt

Totgeglaubte leben aber bekanntlich länger. Offenbar hat Sólyom inzwischen einen neuen Besitzer, wie das Nachrichtenportal Origo meldet. Wirklich vertrauenerweckend erscheint das Projekt deswegen aber noch immer nicht. Denn der Neu-Eigner nennt sich Charity March. Laut Webseite setzt sich die Organisation für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Ausbildung in Afrika ein. Von Erfahrung in der Luftfahrt steht da nichts.

Charity-March-Besitzer Tamás Welsz terminierte den Jungfernflug seiner neu erworbenen Fluggesellschaft nun auf Dezember. Wie viel Geld er für die Übernahme bezahlte, wollte er nicht offenlegen. Das sei ein Geschäftsgeheimnis. Vorerst soll es mit den zwei Boeing 737 losgehen, die die alten Besitzer bereits geleast hatten und nach Budapest überführt wurden (siehe Video).