Letzte Aktualisierung: um 13:30 Uhr

Belastung der Luftfahrt

Schweizer Parlament diskutiert Ticketsteuer

Was Deutschland und andere europäische Staaten bereits haben, soll auch in der Schweiz eingeführt werden. Eine Abgeordnete fordert von der Regierung eine neue Ticketsteuer.

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Luftfahrt und Politik – das war selten eine wirklich fruchtbare Kombination. Das wurde kürzlich wieder klar, als bekannt wurde, dass Schweden ab 2018 eine Ticketsteuer erheben will, die Umweltbelastungen kompensieren soll. Die Weltluftfahrtorganisation Iata stellte sich klar gegen die Pläne und erklärte, die Wirtschaft werde geschädigt und bis zu 7500 Arbeitsplätze gingen verloren.

Doch die Idee gefällt Politikern in aller Welt. So auch in der Schweiz. Dort hat nun eine Abgeordnete einen Vorstoß im Parlament eingereicht, der eine solche Steuer anregt, berichtet die Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger. Die parlamentarische Anfrage der Sozialdemokratin Priska Seiler Graf hat zur Folge, dass sich die Schweizer Regierung offiziell dazu äußern muss, wie sie zum Thema steht.

Orientierung an Nachbarländern

Seiler Graf fordert, dass pro Ticket ab Schweizer Flughäfen eine Gebühr erhoben wird, die Passagiere entrichten müssen. Die Einnahmen sollen in den Umweltschutz und Sicherheitsmaßnahmen fließen. «Leute steigen heute ins Flugzeug, ohne sich bewusst zu sein, was das für die Umwelt bedeutet oder was es für Alternativen gibt», begründete Seiler Graf der Zeitung.

Die Höhe definiert die Parlamentarierin nicht. Sie sagt nur soviel: Sie solle sich an den Gebühren der Nachbarländer orientieren. Doch die sind ziemlich unterschiedlich. Während Passagiere in Deutschland bis zu 42,80 Euro draufzahlen, sind es in Italien höchstens 7,50 Euro.

Verbände warnen

Der europäische Luftfahrtverband warnt davor, solche Steuern einzuführen. Sie seien nicht zielführend, so ein Sprecher von A4E Airlines for Europe. Auch die Iata hat eine klare Meinung: Statt auf regionale solle man auf globale Lösungen setzen. In Österreich hat man sich denn auch kürzlich darauf geeinigt, die Ticketsteuer zu halbieren um Investitionen nicht zu verhindern.

Quelle: A4E, Bearbeitung aeroTELEGRAPH