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Saudia und Flyadeal

Saudi-Arabien will mit Airlines Geld verdienen

Um unabhängiger vom Öl zu werden, baut Saudi-Arabien die Wirtschaft um. Die Luftfahrt soll helfen, mehr Einnahmen zu beschaffen. Dazu wird Nationalairline Saudia umgebaut und mit der Billigtochter Flyadeal ergänzt.

Das Projekt trägt den Namen «Vision 2030». Um das Land unabhängiger vom Öl zu machen, lancierte Saudi-Arabien am Montag (25. April) ein weitreichendes Reformprogramm. Mehr ausländische Arbeitnehmer, Privatisierungen, mehr Investitionen im Ausland, eine Mehrwertsteuer und eine stärkere Teilnahme der Frauen an der Wirtschaft sollen das Königreich wieder auf Kurs bringen. Wegen der fallenden Staatseinnahmen wird es dieses Jahr ein rekordhohes Budgetdefizit von 20 Prozent hinnehmen müssen. Das ist mehr als Griechenland 2012 auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise ausgewiesen hatte.

Saudi-Arabien will aber noch mehr umkrempeln, um unabhängig vom Öl zu werden. Die Regierung folgt dabei dem Beispiel des Nachbarlandes Vereinigte Arabische Emirate, das stark auf die Luftfahrt setzt. Die ewig kriselnde Nationalairline Saudia soll wie Emirates, Etihad und Qatar zu einer Topairline werden und endlich auch Gewinne abwerfen. Danach ist auch ein Börsengang geplant.

Saudia mit Gewinn ab 2020

Dazu wurde bereits vergangenes Jahr ein weitreichendes Restrukturierungsprogramm eingeleitet. Dabei werden bei Saudia die Effizienz erhöht, die Infrastruktur verbessert und die Mitarbeiter mit Kundenkontakt besser geschult. Zudem wird die Flotte erneuert. Dazu will Saudia bis zu 100 neue Flugzeuge bestellen.

Innerhalb von fünf Jahren soll Saudia so aus den roten Zahlen finden. «Wir glauben, dass wir das 2020 erreichen», so Vorstandsvorsitzender Saleh Al Jasser. Die Fluggesellschaft werde nicht nur von der eigenen Restrukturierung, sondern auch von den Wirtschaftsreformen auf verschiedenen Ebenen profitieren, meinte er gemäß der Zeitung The National weiter.

Billigairline Flyadeal setzt auf A320 oder B737

Ein weiterer wichtiger Punkt im Plan für Saudia ist die kürzlich vorgestellte Billigtochter Flyadeal. Ab Mitte 2017 soll die Fluggesellschaft mit Airbus A320 zuerst Inlandsziele und dann ausländische Destinationen bedienen. Sie wird unabhängig von der Mutter mit eignem Management geführt werden. Die Flotte könnte aus 50 Airbus A320 oder Boeing 737 bestehen, die an Bord nur eine Klasse besitzen.