Letzte Aktualisierung: um 13:58 Uhr

Kein Platz mehr

Ryanair streicht ein Stück Handgepäck

Bisher durften alle Ryanair-Passagiere zwei Gepäckstücke mit in die Kabine nehmen. Damit ist jetzt Schluss. Dafür senkt der Billigflieger die Gebühren für das Aufgabegepäck.

Ryanair hat ein Problem: Da bisher jeder Passagier kostenlos zwei Handgepäckstücke mit an Bord nehmen darf, «gibt es nicht genug Platz für diese Menge an Handgepäck in den Gepäckablagefächern über den Sitzen, was zu Boarding- und Flugverspätungen führt», schreibt die Billigairline. Nun reagiert sie mit neuen Bestimmungen und Gebühren.

Für alle Buchungen für Reisen nach dem 1. November gilt: Nur Passagiere, die 5 Euro (bei Buchung) oder 6 Euro (nachträglich) für Priority Boarding zahlen und Reisende der Ryanair-Plus-Tarifklasse dürfen weiterhin zwei Handgepäckstücke mit an Bord bringen, ein normales (max. 55 x 40 x 20 cm) und eine kleine Tasche (max. 35 x 20 x 20 cm).

Vom Gate in den Frachtraum

Alle anderen Reisenden «dürfen ein kleines Handgepäckstück mit an Bord nehmen, während das zweite (größere) Rollgepäckstück (kostenlos) im Frachtraum transportiert und am Gate aufgegeben werden muss», erklärt Ryanair. Künftig wird es am Gate daher zwei Warteschlangen geben: eine für Passagiere mit Priority Boarding, eine für die anderen. Verweigert ein Fluggast ohne Priority Boarding, dass sein Gepäck in den Frachtraum gebracht wird, darf er laut Ryanair nicht mitfliegen und erhält auch keine Erstattung.

Allerdings will der Low Cost Carrier seine Kunden nicht nur dazu bewegen, den Koffer in Handgepäckgröße gratis in den Frachtraum zu schicken, sondern gleich einen größeren zu packen. Als Anreiz erhöht Ryanair das zulässige Gewicht für Aufgabegepäck von maximal 15 auf neu 20 Kilogramm. Die Standard-Gebühr für ein Aufgabegepäckstück von 20 Kilo sinkt von 35 Euro auf 25 Euro bei der Buchung. Wer sein Gepäck im Nachhinein zur Buchung hinzugefügt oder am Flughafen aufgibt, zahlt 40 Euro. Zur Oster- und Weihnachtszeit erhebt Ryanair einen Aufschlag von 10 Euro.

Warten am Gepäckband

Während die Fluggesellschaft hofft, durch die Maßnahme Boarding- und Flug-Verspätungen zu verringern, müssen die Reisenden nun wohl mehr Zeit einplanen, zumindest, um die Taschen nach der Ankunft wieder abzuholen.