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Frankfurt-Hahn

Ryanair baut an ihrer deutschen Ur-Basis weiter ab

Der Flughafen Frankfurt-Hahn war die erste Basis von Ryanair in Deutschland. Nun reduziert die Billiagairline dort und in Bremen das Angebot - obwohl sie im Land insgesamt 60 Prozent wachsen will.

Frankfurt-Hahn steckt in der DNA von Ryanair. 2002 eröffnete die irische Billigfluggesellschaft am Flughafen im Hunsrück ihre zweite Auslandsbasis. Bis es soweit war, musste sie sich allerdings heftig gegen juristisches Sperrfeuer von Lufthansa wehren. Die deutsche Fluggesellschaft wollte Werbung mit vergleichenden Preisen verbieten und auch verhindern, dass Ryanair Hahn als Frankfurt bezeichnet. Am Ende siegten die Iren.

In den folgenden neun Jahren baute Ryanair ihre Basis in Frankfurt-Hahn laufend aus – auf 11 Flugzeuge. Als die deutsche Regierung 2011 die Luftverkehrssteuer einführte, zog die Fluglinie aber drei Flieger ab und reduzierte die Zahl der Flüge um einen Drittel. Derzeit sind noch sechs Flugzeuge im Hunsrück stationiert. Und bald soll es noch eines weniger sein. Die Piloten von Ryanair in Frankfurt-Hahn seien in der letzten Woche darüber informiert worden, dass ab Sommer 2016 an ihrer Basis ein Flugzeug weniger stationiert sein wird, meldet die deutsche Pilotenvereinigung Cockpit. Ryanair bestätigt gegenüber aeroTELEGRAPH die Information.

Flieger werden zum Ausbau in Berlin und Hamburg benötigt

Ryanair habe die Piloten in Frankfurt-Hahn aufgefordert, ihre Präferenzen bezüglich einer anderen Heimbasis in Europa mitzuteilen, so die Pilotengewerkschaft weiter. «Allerdings wurde ihnen weder mitgeteilt, wo sich diese Basen befinden werden, noch nach welchen Kriterien entschieden werden soll, wer von der Umstationierung betroffen sein wird. Die betroffenen Piloten haben nur acht Tage Zeit, auf diese Aufforderung zu reagieren», so die Vereinigung Cockpit.

Neben Frankfurt-Hahn zieht Ryanair auch in Bremen ein Flugzeug ab. Das widerspricht eigentlich dem Ansinnen, den Marktanteil in Deutschland von heute 5 auf 20 Prozent zu erhöhen. Doch offensichtlich glaubt die irische Fluglinie, dass das Potenzial anderswo größer ist. Sie benötigt die zwei Flieger zum Ausbau in Berlin, wo gleich vier zusätzliche Boeing 737 stationiert werden, Hamburg (plus zwei Boeing 737) und Nürnberg (plus eine Boeing 737). «Ein weiterer Ausbau wird in Kürze bekannt gegeben», so der Sprecher. Man erwarte die Passagierzahlen in Deutschland 2017 um 60 Prozent steigern zu können.