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63 Jahre über den Wolken

Ron Akana liebte seinen Job. Der Flugbegleiter machte ihn so lange, dass er dafür ins Guinness Buch der Rekorde kommt.

Sein letzter Einsatz führte ihn dorthin, wo seine Karriere bekann. Ron Akana flog von Denver nach Kauai auf Hawaii und ging danach in Rente. Mit 83 Jahren. Damit hält er nun einen Weltrekord. Kein Flugbegleiter ist seinem Job länger nachgegangen als er, der ganze 63 Jahre für dieselbe Fluggesellschaft arbeitete. 1949 meldete sich Akana auf eine Anzeige, die United Airlines in der lokalen Zeitung geschaltet hatte. Damals war er noch Student an der University of Hawaii, berichtet die Nachrichtenagentur AP. «Wir wussten damals noch nicht einmal, was ein Flugbegleiter war – nur, dass es bedeutet, man kommt ans Festland», erinnert sich Akana. Und das sei eine ziemlich große Sache gewesen.

Akana wurde einer der ersten männlichen Flugbegleiter von United – und genoss es. «Wir haben ziemlich gerne mit Mädchen zusammengearbeitet.» In den 63 Jahren Luftfahrtgeschichte, die Akana erlebte, tat sich ziemlich viel. Als er begann, war Fliegen noch ein richtiges Privileg. Man reiste in Anzug oder Kostüm, nahm einen – oder mehrere – gemixte Drinks zu sich, konnte im Flugzeug rauchen. Mit der Zeit wurde dann das Essen besser, die Manieren aber wurden schlechter. Auch die Einführung des Unterhaltungsprogramms erlebte der United-Veteran mit. Um die sieben bis acht Jahre nach seinem Einstieg habe man die ersten Filme an Bord schauen können. Auch die Veränderungen der Sicherheitskontrollen nach dem 11. September hat Akana noch deutlich in Erinnerung.

200 Millionen Meilen

Als eine der größten Veränderungen nahm er aber den Wechsel von Propellerfliegern zu Jets wahr. Die Reisezeit halbierte sich dadurch. Ein bisschen bereut Akana, dass er noch vor Einführung des Dreamliners bei United in Rente geht. «Das werde ich mir wohl vom Spielfeldrand aus anschauen», sagt er.

Ganze 200 Millionen Meilen hat der Flugbegleiter in seinem Arbeitsleben zurück gelegt. Rechnet man das auf das Meilenprogramm seiner Airline um, dann könnte er einen Tausend-Einwohner-Ort in der ersten Klasse von Chicago nach Honululu und zurück fliegen – und danach noch 12 Jahre lang jeden Monat mit seiner Frau Elisabeth in den USA umher reisen. Und zumindest letzteres wird er wohl auch tun: «Ich habe unglaubliche Priviligien», erzählt er. Mit dem Fliegen sei es für Ihn daher noch lange nicht vorbei. Nur werde seine Frau Elisabeth ihn überall hin begleiten.