Letzte Aktualisierung: um 10:59 Uhr

Qatar lässt die Seychellen fallen

Die Golfairline aus Katar streicht die tägliche Verbindung auf das Archipel. Auch andere Fluggesellschaften prüfen den Schritt. Das sorgt für Ärger.

Für die Tourismusindustrie war es ein Schock: Am letzten Wochenende gab Qatar Airways bekannt, die Flüge von Doha auf die Seychellen im September einzustellen. Derzeit fliegt die Golfairline noch täglich mit einem Airbus A320 den Flughafen auf Mahe an, den einzigen internationalen Flughafen der Inseln. Und genau dieser ist offenbar das Problem. Wie informierte Quellen aus der Branche dem Reiseportal E-Turbonews berichteten, sind die ungewöhnlich hohen Gebühren für die Dienste des Flughafens Mahe einer der Gründe, warum sich Qatar nun zurückzieht.

Auch bei anderen Airlines sei das der Grund für den Rückzug gewesen, so der Informant. Zuletzt strich Blue Panorama aus Italien die Flüge. Nachdem Air Seychelles sich Anfang 2012 aus Europa zurückzog und die drei italienischen Ziele strich, hatte die italienische Fluglinie zunächst einige Hoffnungen in die Route gesetzt. Doch die Kosten waren einfach zu hoch. «Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele Airlines sich schon über die hohen Kosten in Mahe beschwerten», so die anonyme Quelle. Man müsse sich nun ins Zeug legen, damit die anderen Anbieter nicht auch noch abspringen. «Natürlich hoffen wir, dass zum Beispiel Emirates einspringt und mehr Flüge ab Dubai anbietet», heißt es weiter.

Probleme mit Etihad-Partnerschaft

Auch Etihad fliegt Mahe noch an. Die Golfairline unterhält seit 2012 eine Zusammenarbeit mit der Nationalairline Air Seychelles. Ein A330 von Etihad fliegt Abu Dhabi, Johannesburg und Mauritius ab den Seychellen an. Qatar hatte sich schon einmal darüber beschwert, dass der Konkurrent dadurch eine größere Popularität genieße.

Erst in der Woche vor der Absage hatte sich Qatar-Chef Akbar Al Baker mit dem Tourismusminister der Seychellen getroffen, um das Thema zu diskutieren. «Wir schätzen die Verbindungen von Qatar sehr und garantieren eine hohe Sichtbarkeit ihrer Marke als wichtiger Anbieter für die Seychellen», versicherte Alain St.Ange. Offenbar war das nicht allzu überzeugend.