Letzte Aktualisierung: um 14:42 Uhr

Economy fliegen, First Class warten

Meist sind Flughafen-Lounges nur für Business- oder First-Class-Reisende. Nun öffnen immer mehr unabhängige Lounges für jedermann - gegen Bezahlung.

Die Warterei am Flughafen kann nervig sein: viele Passagiere, wenige Sitzplätze, noch weniger Steckdosen, das übliche matschige Fastfood und die immer gleichen nervigen Durchsagen. Wie eine Oase der Ruhe wirken da die exklusiven Lounges der Airlines mit ihren bequemen Ledersesseln, frischem Obst und leckeren Häppchen. Meist ist dieses Vergnügen den First- und Business-Class-Reisenden vorbehalten. Doch immer mehr unabhängige Lounge-Betreiber öffnen ihre Türen für jedermann – gegen Bezahlung versteht sich!

Zwischen 15 und 50 Dollar für einen Tag kostet das Vergnügen. Inklusive sind dafür meist gemütliche Sessel, Wlan, Gepäckaufbewahrung, Essen und Getränke – in manchen Fällen sind auch Duschen vorhanden. Selbst Passagiere von Billigfliegern sind zunehmend bereit, für dieses Vergnügen extra zu zahlen. Insbesondere dann, wenn schlechtes Wetter zu Flugannullierungen und Verspätungen führt.

Duschen und Alkohol inklusive

Die unabhängigen Lounge-Betreiber haben sich in den ehemaligen Quartieren der Airlines eingerichtet, die viele bei den letzten Sparrunden aufgegeben haben. Airport Lounge Development (ALD) etwa betreibt sechs Lounges an US-Flughäfen: Phoenix, Dallas-Fort Worth, San Jose, Atlanta und zwei in Las Vegas. Weitere sollen folgen. “Das ist eine große Chance, denn es gibt viele Menschen, die nicht über die Airlines in eine Lounge kommen”, erklärt Nancy Knipp von ALD. Während die Jahresgebühren der Airline Lounges bei etwa 500 bis 750 Dollar liegen und sie Tageskarten für 50 Dollar anbieten, kostet der Tagespass bei ALD 35 Dollar – Duschen und alkoholische Getränke inklusive.

Einige Lounges wollen mehr bieten als bequeme Sessel und Snacks: Der Londoner Lounge-Betreiber No. 1 Traveller Ltd. etwa hat Pool-Tische, Videospiele und Tischfußball im Angebot. In Heathrow gibt es zudem einen Kinosaal. Reisende können sich außerdem massieren oder die Haare schneiden lassen.