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Papstreise nach Kuba und in die USA

Spezial-Flugnummer und andere Papst-Details

Papst Franziskus reiste mit einem neu ausgestatteten Airbus A330 von Rom nach Kuba. Wer zahlt die Reise? Mit wem fliegt er zurück? Wo sitzt er? Acht Fragen und Antworten.

Besitzt der Vatikan ein Regierungsflugzeug?
Nein. Der Vatikan besitzt zwar Kunstschätze, Immobilien, Gold, Ländereien, Aktien und Unternehmen. Aber er hat kein eigenes Flugzeug. Für jede Reise des Papstes wird darum eine Maschine gechartert.

Setzt der Vatikan dabei auf das günstigste Angebot?
Nein. Alitalia ist bei der Hinreise seit 1964 die Standard-Wahl. So auch vergangenen Samstag (20. September) wieder. Papst Franziskus stieg in Rom Fiumicino in den Airbus A330-200 mit der Kennzeichnung EI-EJG. Die italienische Fluglinie präsentierte damit dem Pontifex ihre neue Kabine und Bemalung. Früher war er oft mit einer Boeing 777 gereist.

Haben päpstliche Flüge eine Flugnummer?
Wenn der Papst fliegt, dann hat er immer eine ganz spezielle Flugnummer. AZ4000 vergibt Alitalia für alle Flüge des Heiligen Vaters.

Und was bedeutet Shepherd One?
Der Ausdruck Shepherd One ist kein offizieller Begriff. Er wurde in Anlehnung an die Air Force One des amerikanischen Präsidenten von Amerikanern geprägt.

Wo sitzt der Papst?
Der Pontifex fliegt Business Class. Um ihn herum sind seine rund 30 Berater gesetzt. In der Economy fliegen rund 70 Presseleute mit.

Gibt es im Papst-Flugzeug Spezialeinrichtungen?
Nein. Die gecharterten Flieger sind immer ganz normale Flieger, die sonst im Linienverkehr eingesetzt werden. Früher war das aber noch etwas anders. Als die Ausstattung der Flieger noch einen niedrigeren Standard hatte als heute, bauten die Airlines auf besonders langen Flügen die ersten paar Reihen der Business Class aus, um ein Bett für den Papst zu installieren – es hatte sogar einen Sicherheitsgurt. Heute ist es in einem Museum in Kansas ausgestellt.

Fliegt der Papst von Kuba mit der lokalen Cubana in die USA?
Nein. Alitalia wird Franziskus auf seiner neuesten Reise auch innerhalb von Kuba herumfliegen. Der Papst reist am Montag (21. September) mit dem A330 der italienischen Nationalairline weiter nach Holguín und am Dienstag von dort weiter nach Santiago. Der Langstreckenflieger wird den Pontifex schließlich auch zur Andrews Air Force Base bei Washington DC transportieren, wo Barack Obama auf das Oberhaupt der Katholischen Kirche wartet. Einerseits wurde der Kuba-Abstecher kurzfristig geplant, andererseits ist Cubana seinen Beratern wohl zu unsicher und die Airline kann aus politischen Gründen nicht in den USA landen.

Fliegt der Papst auch mit Alitalia nach Hause?
Innerhalb der USA und für den Rückflug nach Rom chartert der Vatikan eine Maschine aus dem Gastland. Auch das ist Tradition. Dieses Mal fiel die Wahl auf American Airlines. Die Fluggesellschaft will aber noch nicht verraten, mit welchem Flugzeugtyp der Pontifex von Washington nach New York und von dort weiter nach Philadelphia transportiert wird.

Muss der Vatikan die Kosten selbst tragen?
Ja. Die Miete der Flugzeuge holt der Vatikan aber wieder heraus. Denn neben seinem Stab von rund 30 Leuten nimmt er jeweils rund 70 Journalisten mit. Für die Reise zahlen sie dem Heiligen Stuhl den Business-Tarif, obwohl sie in der Economy reise, wie das katholische Nachrichtenportal Crux schreibt. Das sei teuer und das Essen sei mittelmäßig, scherzen gemäß Crux die Pressevertreter. Aber das Unterhaltungssystem sei unschlagbar. Denn der Papst gibt während des Fluges jeweils eine Medienkonferenz. Und spätestens seit Franziskus fallen dabei immer kernige Aussagen ab (siehe Beispiel unten).

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie mehr Bilder des päpstlichen Flugzeuges und seiner Einrichtung.

Mehr zu den Flugreisen des Papstes lesen Sie hier: Shepherd One sucht neuen Passagier.