Letzte Aktualisierung: um 20:04 Uhr

Bitte keine Waffen – ausnahmsweise

Wer in den USA mit einer Waffe fliegen will, der muss sie nur fachgerecht im Koffer verstauen - eigentlich. In New York landeten mehrere Besitzer im Gefängnis.

Mike Connolly dachte, er habe alles richtig gemacht als er mit seiner Handfeuerwaffe von New York zurück nach Alabama fliegen wollte. Gemäß der Richtlinien der US-Transportsicherheitsbehörde TSA verschloss der 65-jährige Ingenieur seine ungeladene Ruger .22 in einer passenden Box, packte sie in sein aufzugebendes Gepäck und sagte dem Bodenpersonal beim Check-in, dass er eine Waffe in der Tasche habe. Da schnappten die Handschellen zu – Connolly wurde wegen Waffenbesitzes verhaftet.

Connolly ist nur einer von 25 Reisenden, die im vergangenen Jahr an New Yorks Flughafen wegen Waffenbesitzes festgenommen wurden, darunter ein Profiboxer, ein CEO eines Fortune-500-Unternehmens, ein ehemaliger Bodyguard des kanadischen Premierministers und eine schwangere Frau. Sie alle dachten, sie hätten alles richtig gemacht. Allerdings herrschen in New York die strengsten Waffengesetze der USA – und die Behörden in der Metropole wollen eine Message an all diejenigen senden, die eine Waffe mit in die Stadt bringen wollen: Hier gilt eine Null-Toleranz-Politik.

New York ist sicherste US-Großstadt

Queens-Staatsanwalt Robert J. Masters ist verantwortlich für das scharfe Vorgehen an den Flughäfen – und stolz darauf. Besucher müssten wissen, dass New York Waffenscheinen aus anderen Bundesstaaten nicht anerkenne. «Und sie haben immer noch diese Angst, dabei ist New York die sicherste Großstadt der USA.» Die TSA warnt alle Reisenden, sich vor Abflug über die verschiedenen Regeln der Bundesstaaten zu informieren.

Zwar werden die meisten Vorfälle in New York schnell gegen ein Bußgeld von 250 Dollar und die Vernichtung der Waffen beigelegt – zuvor müssen die Beschuldigten aber meist acht bis zwölf Stunden in einer Zelle verbringen, einen Anwalt engagieren und sie verpassen ihren Flug. Sie bleiben also auf Kosten von mehreren Tausend Dollar sitzen. Anwälte raten sogar explizit dazu, diesen Deal anzunehmen. Zwar sei es möglich, in einem Prozess freigesprochen zu werden. Im schlimmsten Fall drohe aber eine Verurteilung – illegaler Waffenbesitz wird mit mindestens dreieinhalb Jahren Gefängnis bestraft.