Letzte Aktualisierung: um 9:33 Uhr

Lowcost-Flughafen für Moskau

Um die anderen Flughäfen der Hauptstadt zu entlasten, will die Regierung einen Airport für Billiganbieter. Sie favorisiert dafür den Militärflugplatz Jermolino.

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Die Weichen wurden Ende des letzten Jahres gestellt. Die russische Fluggesellschaft UT Air ersuchte damals die Regierung, Flüge ab Jermolino durchführen zu dürfen. Sie will am kleinen Flughafen 67 Kilometer südwestlich von Moskau ihre Flotte von zwanzig Airbus A321 stationieren. Mit den neuen Jets sollen gut gebuchte Routen in Russland und in Europa bedient werden. Die Regierung begrüßt die Pläne von UT Air und erklärte sich bereit, den Militärflugplatz für den zivilen Gebrauch zu öffnen. Nun sollen die Piste erneuert und die nötigen Lizenzen eingeholt werden, damit alle gebräuchlichen Flugzeuge auf dem vierten Airport der Hauptstadt landen können. UT Air würde dazu auch ein eigenes Terminal bauen, das rund acht Millionen Passagieren pro Jahr fassen kann.

Doch das ist noch nicht alles. Die Regierung will den Flughafen zu einem Lowcost-Drehkreuz für Moskau mit bis zu 40 Millionen Passagieren jährlich machen. Vergangenen Donnerstag (25. Juli) erklärte Premierminister Dmitri Medwedew bei einem Treffen in der Region, man prüfe derzeit diese Option. Man müsse die künftige Entwicklung an Passagieren und Fracht genau analysieren und dann die Anzahl der Pisten und Terminals entsprechend planen. Als Eröffnungszeitpunkt wird derzeit 2015 genannt.

Eine Zugverbindung ins Zentrum

Die Region Kaluga, in der Jermolino liegt, kümmert sich auch bereits um die Verkehrsanbindung. Sie steht in Verhandlungen mit der russischen Eisenbahngesellschaft Aeroexpress über eine Direktverbindung ins Zentrum, die via den Flughafen Wnukowo führen würde. Die Reise soll rund dreißig Minuten dauern. Derzeit benutzen nur die russische Luftwaffe und das Innenministerium den Flughafen Jermolino.