Letzte Aktualisierung: um 14:42 Uhr

Indiens Probleme mit dem Nebel

In den Wintermonaten wird die Sicht auf indischen Flughäfen zum Teil miserabel. Darauf stellen sich die Airlines ein.

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Delhi liegt in dichtem Nebel. Jedes Jahr im Winter kommt es in ganz Indien zu dem Wetterphänomen, je nach Region zu unterschiedlichen Zeiten. In der Hauptstadt kriecht er in der Zeit zwischen November und Dezember in die Stadt. Für Fluggesellschaften und Flughäfen ist das eine Herausforderung. Bis Mitte Februar erwartet man etwa in Delhi rund 120 neblige Stunden. Der Flughafen Delhi ist für die Zeiten mit enorm schlechter Sicht eingerichtet. Die Landebahnen sind mit Instrumentenlandesystemen vom Typ Cat III kompatibel. Diese ermöglichen durch Sender am Boden und Empfänger an den Maschinen eine Landung bei einer Sicht von bloss 125 und 150 Metern.

Das alleine ist den Fluggesellschaften zu wenig. Die indischen Airlines setzen zur Nebelzeit auf speziell trainierte Piloten, wie die Times of India schreibt. Diese sind nun in Bereitschaft. Air India hat mit 700 von ihnen die größte Anzahl zur Verfügung. Offenbar ist das aber immer noch nicht genug. Der Flughafen in Delhi bekam von der zivilen Luftfahrtbehörde DCGA einen Rüffel, weil es trotz Vorbereitungen zu Verspätungen und Ausfällen kam. Die Behörde testet nun, wie gut der Flughafen wirklich für das extreme Wetter gerüstet ist.

Kommunikation problematisch

Problematisch sei vor allem die Kommunikation gewesen. Viele Passagiere wussten bis kurz vor Abflug nichts darüber, ob ihr Flieger nun abheben würde oder nicht. Die DCGA hat die Betreiber daher angewiesen, sofort etwas dagegen zu unternehmen – unter anderem solle man sich auch mit Nachrichtensendern zusammentun, um die Passagiere besser auf dem Laufenden zu halten.

Derweil bereitet man sich an den anderen Flughäfen des Landes noch auf den Nebel vor, der dort erst später erwartet wird. So etwa in Chennai. Dort kommt er in der Regel Mitte Januar. Und auch Bangalore nimmt die Behörde nun unter die Lupe. Zwar sei der Nebel dort nicht so stark wie in anderen Teilen des Landes, aber die Situation in Delhi hat die Offiziellen offenbar in Alarmbereitschaft versetzt, so Business Line: Der Flughafen in Bangalore ist lediglich mit einem Cat I-System ausgestattet, das eine Landung bei Sicht nur über 550 Metern erlaubt.