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Air Asia setzt auf Indonesien

Die Fluggesellschaft aus Malaysia kauft die indonesische Batavia Air. Obwohl der Markt in dem Land alles andere als einfach ist.

Etwa 20 Prozent des indonesischen Marktes will Air Asia nach der Akquisition bedienen. Die Billigairline aus Malaysia kauft Indonisiens Batavia Air – ebenfalls ein Billiganbieter. 80 Millionen Dollar ist das Air-Asia-Chef Tony Fernandez wert, wie die malaysische Zeitung The Star berichtet. Er sieht in Indonesien ein gewaltiges Potential. Die Mittelklasse in dem 240-Millionen-Einwohner-Land wächst rasant – und will verreisen, möglichst preiswert. Um 18 Prozent soll der Luftverkehr in Indonesien in diesem Jahr zunehmen, prophezeit der Luftfahrtverband Indonesia Air Carriers Association. Gemäß der internationalen Luftfahrtorganisation Iata soll das Land schon in zwei Jahren der neuntgrößte Inlandsmarkt der Welt sein.

Für Fernandez ist Batavia also ein willkommener Kauf, um die Expansionspläne von Air Asia weiter voranzutreiben. 42 Inlands- und 12 internationale Destinationen will er dann von Indonesien aus bedienen. Im zweiten Quartal des kommenden Jahres soll der Kauf abgewickelt sein. Air Asia wird dann 49 Prozent an Batavia Air halten, der Rest geht an die indonesische Air-Asia-Tochter PT Fersindo Nusaperkasa, um den indonesischen Gesetzen über ausländische Eigentümer gerecht zu werden. Die indonesische Flotte von Air Asia wird sich dadurch von 21 auf 54 Flieger vergrößern.

Sicherheitsprobleme im Land

Nicht nur Air Asia glaubt an das Wachstum des indonesischen Marktes. Erst im vergangenen November machte die Fluggesellschaft Lion Air Furore, als sie beim US-Flugzeugbauer Boeing eine Rekordbestellung von 230 Fliegern platzierte – obwohl sie nicht einmal in die EU fliegen darf. Und dort liegt auch eines der Probleme, die mit dem Wachstum verbunden sind. Fast alle Fluggesellschaften Indonesiens stehen auf der schwarzen Liste der Staatengemeinschaft. Der Grund sind Sicherheitsbedenken. Indonesiens Infrastruktur ist dem Wachstum nicht gewachsen. Und das führt zu massiven Sicherheitsproblemen. Neben der Demokratischen Republik Kongo und Kasachstan gehört das asiatische Inselreich zu den Ländern mit den meisten in der EU gesperrten Fluglinien. Batavia ist allerdings einer der wenigen Anbieter, die es geschafft haben, die europäischen Behörden zu überzeugen, ebenso wie Air Asias indonesische Tochter.