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Verkauf an Goma Air in Nepal

Let hofft auf Südasien

Der tschechische Flugzeugbauer Let Aircraft Industries verkauft zwei Flieger nach Nepal. Nun hofft der Produzent auf Nachfolgeaufträge in der Region.

Es ist eine kleine Erfolgsgeschichte aus dem ehemaligen Ostblock. In den Sechzigerjahren begann der tschechische Flugzeugbauer Let in Kunovice eine neue Turbopropmaschine zu entwickeln. Aeroflot brauchte einen Ersatz für ihre Antonow An-2, der auf kurzen Pisten starten und landen konnte. Die Let L-400 und später die Weiterentwicklung Let L-410 war die Antwort darauf.

1969 flog das tschechische Kurzstreckenflugzeug mit Platz für 19 Passagiere erstmals. Seither wurden mehr als 1200 Stück gebaut. Obwohl das Unternehmen mehrmals den Besitzer wechselte und mehrmals pleite ging, laufen bis heute pro Jahr rund zehn Let L-410 vom Band.

Let L-410 soll Routen im Himalaya fliegen

Die neuste Maschine wurde vergangene Woche an die nepalesische Inlandsairline Goma Air übergeben. Sie will sie für Flüge in den Himalaya einsetzen – etwa die Strecken Pokhara – Jomson und Kathmandu – Lukla. Die L-410 sei ideal für die schwierigen Pisten und die großen Höhen in Nepal, erklärte der tschechische Botschafter im Land gemäß der Zeitung The Himalayan bei der Übergabe. Die Testflüge seien erfolgreich verlaufen. Goma Air will deshalb noch in diesem Jahr eine weitere Let L-410 kaufen.

Let Kunovice hofft dank Goma Air weitere Kunden in der Region anziehen zu können. Die nepalesische Maschine soll deshalb an der Luftfahrtmesse Aero India Show im Februar in Bangalore Modell stehen. Bhutan, Nepal, Indien und Sri Lanka stehen dabei im Fokus.

Eine Piste von 560 Metern Länge reicht

Derzeit fliegt die L-410 in Asien erst in Indonesien, Kasachstan, den Philippinen, Russland und Südkorea. Die 14,4 Meter lange zweimotorige Maschine besitzt eine Spannweite von 20 Metern. Sie weist ein maximales Startgewicht von 6600 Kilogramm auf, kann maximal 1500 Kilometer weit fliegen und kann schon auf 560 Meter kurzen Pisten starten.