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Intersky will noch mehr

Eben kaufte die österreichische Airline zwei neue Flieger bei ATR. Doch damit hat sie noch nicht genug.

Aufkaufen, sanieren, abstoßen. Das war bislang das Rezept von Hans Rudolf Wöhrl, den «Holzfäller der Luftfahrt» wie in das Handelsblatt einmal nannte. Der Nürnberger stieg schon bei zehn Fluggesellschaften ein, neun verkaufte er wieder. Und jedes Mal machte er damit reichlich Geld. Im vergangenen Februar stieg der 65-jährige Unternehmer bei der österreichischen Intersky ein. Es habe damals wirklich düster für den Regionalflieger ausgesehen, sagt er heute. Die Fluggesellschaft habe kurz vor dem Aus gestanden. Nur mit einem Notverkauf eines Flugzeuges habe sie sich vor dem Untergang retten können, erzählte Wöhrl nun dem Fachportal Austrian Aviation. In der Flotte verblieben drei Bombardier Dash 8-300.

Das ist Wöhrl nicht genug. Eben gab Intersky bekannt, man werde die Flotte um zwei ATR 72-600 erweitern. Der starke Mann bei der Fluglinie mit Sitz in Bregenz am Bodensee und operativer Basis am Flughafen Friedrichshafen will aber noch deutlich mehr. «Es war uns von Anfang an klar, dass wir früher oder später die Flotte erweitern müssen» so Wöhrl zu Austrian Aviation. Mindestens fünf Flugzeuge eines Typs seien sinnvoll. Er kann sich darum vorstellen, weitere ATR zu kaufen. Die Maschine mit rund 70 Plätzen sei für die Strecken von Intersky ideal. Selbst den Einsatz von 100-Plätzern ist für ihn aber später aber eine Option. Auf die Bombardier Dash 8 möchte er dagegen nicht mehr setzen. Er sei kein Fan von Fliegern, die nicht mehr gebaut würden, so Wöhrl.

Länger dabeibleiben

Im ersten Halbjahr habe Intersky «hauchdünn schwarze Zahlen» geschrieben, sagt der Deutsche. Man setze auch künftig auf Strecken, welche die großen Fluglinien nicht mehr bedienten. Derzeit fliegt die österreichische Regionalairline 16 Destinationen in sechs Ländern an. Am größten ist ihr Angebot ab Friedrichshafen. Vom Bodensee fliegt sie etwa nach Berlin, Hamburg oder Wien. Daneben hat sie auch Spezialitäten im Angebot, wie etwa Flüge von von Genf, Mailand und Zürich auf die italienische Insel Elba. Seine Ex-Airlines wie beispielsweise DBA oder LTU verkaufte Wöhrl. Bei Intersky kann er sich dagegen vorstellen, länger dabei zu bleiben. Die Ausgangslage sei da ganz anders.